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Wöhrl: Riesenschritt zurück

Berlin (ots)

Zum Entwurf des Bundesarbeitsministers für die
Novellierung des Betriebsverfassungsgesetzes erklärt die
wirtschaftspolitische Sprecherin des CSU-Landesgruppe im Deutschen
Bundestag, Dagmar Wöhrl:
Sollte Riesters Entwurf zur Novellierung des Mitbestimmungsrechts
Gesetz werden, wäre das für die deutsche Volkswirtschaft ein
Riesenschritt rückwärts. Der Kniefall der SPD vor den Gewerkschaften
wird erkauft mit einer schweren Belastung des deutschen
Arbeitsmarktes, einer Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit der
deutschen Unternehmen und einem Rückgang der Investitionen in
Deutschland. Eine breite öffentliche Diskussion über Riesters Entwurf
ist dringend notwendig. Ich fordere den Bundesarbeitsminister daher
auf, seinen Entwurf nicht nur seinen Ministerkollegen, sondern auch
den Fraktionen des Deutschen Bundestages und den Wirtschaftsverbänden
zur Verfügung zu stellen.
Riesters Reformpläne sind anachronistisch, weil sie den Trend zur
individuellen Wahrnehmung von Arbeitnehmerrecht und zur direkten
innerbetrieblichen Kommunikation im Zeitalter der Neuen Ökonomie
nicht wahr haben wollen.
Sie sind mittelstandsfeindlich, weil durch die Absenkung der für
die Betriebsratsgröße und für Freistellungen maßgeblichen
Arbeitnehmerzahl (Schwellenwerte) speziell kleinere und mittlere
Betriebe mit erheblichen Mehrkosten belastet werden.
Sie sind undemokratisch, weil die vermeintliche Vereinfachung des
Wahlverfahrens in kleineren Betrieben dazu führen wird, dass
Minderheiten der Belegschaft die Macht im Betriebsrat an sich reißen
können.
Sie sind bevormundend, weil durch neue Zuständigkeiten der
Gesamtbetriebsräte den Mitarbeitern der einzelnen Betriebe die
Möglichkeit genommen wird, sich bewusst gegen eine kollektive
Interessenvertretung zu entscheiden.
Sie sind streitfördernd, weil es über die neuen
Mitbestimmungsrechte zahlreiche gerichtliche Auseinandersetzungen
geben wird.
Sie sind schädlich für den Standort Deutschland, weil sich
Deutschland in Sachen Mitbestimmung immer mehr von den anderen
Staaten innerhalb und außerhalb Europas entfernt, wodurch
ausländische Investoren abgeschreckt werden.

Rückfragen bitte an:

CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag
Pressestelle
Tel.: 0 30/2 27-5 21 38 /-5 24 27
Fax: 0 30/2 27-5 60 23

Original-Content von: CSU-Landesgruppe, übermittelt durch news aktuell

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