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Universität Bremen begrüßt afghanische Stipendiat:innen

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Universität Bremen begrüßt afghanische Stipendiat:innen

Gut ein Jahr ist es her, dass die Universität Bremen gemeinsam mit der Academy HERE AHEAD das Omid Farda-Stipendium für gefährdete afghanische Studierende ausgeschrieben hat. Zehn der insgesamt elf ausgewählten Stipendiat:innen sind nun in Bremen angekommen und wurden an der Universität begrüßt.

„Wir sind sehr erleichtert, dass Sie als unsere Stipendiat:innen es nun wirklich alle geschafft haben, Afghanistan zu verlassen und wir freuen uns, dass zehn von Ihnen bereits in Bremen angekommen sind,“ sagte Dr. Mandy Boehnke, Konrektorin für Internationalität, wissenschaftliche Qualifizierung und Diversität. Die elfte Stipendiatin befindet sich noch in Teheran und wartet auf ihr Visum. Acht Frauen und drei Männer hatten im Juli 2022 die Zusage für das Omid Farda-Stipendium in Höhe des notwendigen Sperrkontos plus Reisekosten erhalten. „Omid Farda“ kommt aus dem Persischen und bedeutet „Hoffnung für morgen“. Dank galt dem Studierendenwerk, dessen Team ermöglicht hatte, dass sich die Stipendiat:innen frühzeitig auf die Wartelisten setzen lassen und passend zur Anreise zwei Apartments beziehen konnten. Einen großen Dank sprach die Konrektorin auch der Berliner NGO Kabul Luftbrücke aus, die die Academy HERE AHEAD bei der Organisation und Realisierung der Ausreise sehr unterstützte.

Teheran, Iran war der einzige Weg, eine Ausreise für die Stipendiat:innen zu realisieren, da die deutsche Botschaft in Afghanistan seit der Machtübernahme durch die Taliban im August 2021 geschlossen ist und Paktistan seit Monaten keine Visa für Afghan:innen ausstellt. Nach gut vierwöchiger Wartezeit hielten die meisten von ihnen dann ihr Studienvisum für Deutschland in den Händen und konnten nach und nach in Bremen ankommen.

„Wir sind jetzt in Bremen – eine teilweise surreale Situation“

Alles, was sie für den Start in ein neues Leben benötigten, musste in einen Koffer passen. „Wir befinden uns noch in einer Ausnahmesituation,“ erzählt der Stipendiat Sohrab Zarbafiyan. „Teilweise können wir es noch gar nicht fassen, dass wir jetzt wirklich in Europa und in Bremen sind. Alles ist noch neu. Aber wir können es kaum abwarten, mit den Sprachkursen und mit dem ersten Schritt in die neue Zukunft zu beginnen.“ Sohrab Zarbafiyan studierte in Afghanistan bereits Informations- und Kommunikations­technologie und möchte an der Uni Bremen nun seinen Master ablegen.

Im Gespräch betonte Dr. Christina von Behr, Leiterin der Academy HERE AHEAD, den Wunsch, dass sich alle bald heimisch und sicher in Bremen fühlen, damit der Spracherwerb gut klappt und sie anschließend problemlos ihr Studium wieder aufnehmen können. Zwei der Stipendiat:innen werden über das Vorbereitungsprogramm :prime zusätzlich noch die Zugangsprüfung ablegen, um dann in Bremen ein Bachelorstudium beginnen zu können.

Nazdana Sultanfar studierte Rechts- und Politikwissenschaften. Wie viele der Stipendiat:innen engagierte sich die 22-Jährige in Afghanistan für die Rechte von Mädchen und Frauen und geriet dadurch auf die Fahndungslisten der Taliban. Sie ist sehr glücklich, dass sie alle jetzt in Sicherheit sind und eine gute Zukunft vor Augen haben.

Die ganze Gruppe sprach der Konrektorin, dem Team der Academy HERE AHED und allen Unterstützer:innen ihren herzlichsten Dank aus und hofft, dass dieses Engagement Kreise zieht und weitere Universitäten, Länder oder der Bund solche Stipendien ausloben wird. „Für uns alle ist dieses Stipendium die einzige Möglichkeit, unsere bisherige akademische Ausbildung zu beenden und mit einem guten Beruf eine echte Zukunft zu gestalten,“ betonte die 25-jährige Stipendiatin Aazin Haqiq, die in Bremen ihren Master in Sozialwissenschaften ablegen möchte. Viele Afghan:innen könnten ihr Studium im Heimatland nicht beginnen, weil beispielsweise Frauen der Zugang zu Hochschulen mehr und mehr verwehrt wird. Auch ist oft ein Fortsetzen des Studiums schwierig, da Studiengänge als non-konform abgelehnt und geschlossen wurden oder die Studierenden aufgrund einer persönlichen Bedrohungssituationen die Öffentlichkeit meiden.

Die Academy HERE AHEAD

Die Academy HERE AHEAD ist eine gemeinschaftliche Einrichtung der fünf staatlichen Hochschulen des Landes Bremen. Sie bietet internationalen Studieninteressierten mit und ohne Fluchthintergrund Programme zur Studienvorbereitung für ein Studium an einer bremischen Hochschule. Dabei umfasst das Angebot den Spracherwerb bis zum nötigen C1-Niveau (GER), überfachliche Seminare etwa zum wissenschaftlichen Arbeiten, interkulturelle Trainings und eine fachliche Vorbereitung sowie für Studieninteressierte mit indirekter Hochschulzugangsberechtigung eine Zugangsprüfung zur Aufnahme eines Fachstudiums im Land Bremen.

Text: Mirja Uschkureit

Weitere Informationen:

www.aheadbremen.de

www.uni-bremen.de

Fragen beantwortet:

Mirja Uschkureit

Kommunikation und Stipendien

Academy HERE AHEAD

Telefon: +49 421 218-69682

E-Mail: uschkureit@aheadbremen.de

Universität Bremen
Hochschulkommunikation und -marketing
Telefon: +49 421 218-60150
E-Mail:  presse@uni-bremen.de

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Leistungsstark, vielfältig, reformbereit und kooperativ – das ist die Universität Bremen. Rund 23.000 Menschen lernen, lehren, forschen und arbeiten auf dem internationalen Campus. Ihr gemeinsames Ziel ist es, einen Beitrag für die Weiterentwicklung der Gesellschaft zu leisten. Mit gut 100 Studiengängen ist das Fächerangebot der Universität breit aufgestellt. Als eine der führenden europäischen Forschungsuniversitäten pflegt sie enge Kooperationen mit Universitäten und Forschungseinrichtungen weltweit. Gemeinsam mit neun jungen Universitäten und vier assoziierten Mitgliedern aus dem Hochschul-, Nichtregierungs- und privaten Bereich gestaltet die Universität Bremen in den nächsten Jahren eine der ersten Europäischen Universitäten. Das Netzwerk YUFE – Young Universities for the Future of Europe wird von der EU-Kommission gefördert. In der Region ist die Universität Bremen Teil der U Bremen Research Alliance. Die Kompetenz und Dynamik der Universität haben zahlreiche Unternehmen in den Technologiepark rund um den Campus gelockt. Dadurch ist ein bundesweit bedeutender Innovations-Standort entstanden – mit der Universität Bremen im Mittelpunkt.



 
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