30. Adelbert-von-Chamisso-Preis in München verliehen
München (ots)
Die Robert Bosch Stiftung, die in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiert, hat heute in der Allerheiligen-Hofkirche der Münchner Residenz den 30. Adelbert-von-Chamisso-Preis verliehen. Die Schriftstellerin Ann Cotten wurde für ihr bisheriges Gesamtwerk, insbesondere für ihren jüngsten Erzählungsband "Der schaudernde Fächer" (Suhrkamp 2013) geehrt.
José F.A. Oliver, Chamisso-Preisträger 1997, sagte in seiner Laudatio auf die Hauptpreisträgerin: "Der diesjährige Adelbert-von-Chamisso-Preis ist eine Auszeichnung für die Dichterin Ann Cotten, und Ann Cotten ist die beste Auszeichnung in diesem Jubiläumsjahr für den Adelbert-von-Chamisso-Preis."
Den Förderpreis an Dana Ranga für ihren Gedichtband "Wasserbuch" (Suhrkamp 2011) überreichte Michael Krüger, Schriftsteller und Präsident der Akademie der Schönen Künste. Denis Scheck (ARD "Druckfrisch") übergab Nellja Veremej für ihren Roman "Berlin liegt im Osten" (Jung und Jung 2013) den Förderpreis.
In dieser Woche startete die Robert Bosch Stiftung ihre umfangreichen Aktivitäten im Jubiläumsjahr. Sie stehen unter dem Motto "50 Jahre Richtung Zukunft". Die erste Veranstaltung im Zeichen des Jubiläums war die 30. Verleihung des Adelbert-von-Chamisso-Preises. Aus diesem Anlass wurde der Abend besonders feierlich gestaltet. Zahlreiche Preisträger und Wegbegleiter blickten auf die erfolgreiche Geschichte des Adelbert-von-Chamisso-Preises zurück.
Seit 1985 werden mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis herausragende Autoren geehrt, deren Werk von einem Kulturwechsel in ihrer Vita geprägt ist. Dieser besonderen Autorengruppe hat der Preis zu mehr Sichtbarkeit verholfen und in den Anfangsjahren damit einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, Autoren mit Migrationsgeschichte aus der Nische der "Gastarbeiterliteratur" herauszuführen. Heute ehrt der Preis Autoren mit direkter oder indirekter Migrationserfahrung. In ihren Werken bereichern sie die deutsche Sprache mit neuen Bildern und Themen und prägen so die Gegenwartsliteratur entscheidend mit.
Diese Entwicklung, die der Preis seit der ersten Verleihung im Jahr 1985 genommen hat, wurde auch im Gespräch zwischen den Jurymitgliedern Feridun Zaimoglu, Chamisso-Preisträger 2005, und Klaus-Dieter Lehmann, Präsident des Goethe-Instituts, deutlich.
Dr. Ingrid Hamm, Geschäftsführerin der Robert Bosch Stiftung, betonte: "Der Chamisso-Preis ist eine große Erfolgsgeschichte, auf die wir sehr stolz sind. Seit 1985 hat die Stiftung insgesamt 68 Schriftsteller aus über 20 Herkunftsländern ausgezeichnet. Darunter viele bekannte Autoren wie Rafik Schami, Terezia Mora, Feridun Zaimoglu, Ilija Trojanow, Yoko Tawada und Sasa Stanisic. Sie alle stehen für die hohe literarische Qualität, durch die sich der Chamisso-Preis zu einem der anerkanntesten Literaturpreise in Deutschland entwickelt hat."
Von Beginn an ist mit der Preisvergabe eine umfassende Begleitförderung der Autoren verbunden. So werden traditionell ihre Lesereisen und Auftritte, aber auch ihre Teilnahme an Schreibwerkstätten in Schulen durch die Robert Bosch Stiftung unterstützt.
Ein bewegender Moment der 30. Chamisso-Preisverleihung war das Abschlussbild, für das die aktuellen Preisträger und Jurymitglieder gemeinsam mit über zwanzig ehemaligen Preisträgern die Bühne betraten: Artur Becker, Abdellatif Belfellah, Marica Bodrozic, Gino Chiellino, Zehra Cirak, György Dalos, Akos Doma, Ilir Ferra, Ota Filip, Marjana Gaponenko, Adel Karasholi, Luo Lingyuan, QueDu Luu, Hussain Al-Mozany, Matthias Nawrat, José F.A. Oliver, Selim Özdogan, Yüksel Pazarkaya, Ilma Rakusa, Michael Stavaric, Vladimir Vertlib und Anila Wilms.
Musikalische Attraktion des Abends waren die Jazzlegende Wolfgang Dauner und Flo Dauner. Gabi Bauer führte durch den Abend.
Am Freitag, 7. März, 20 Uhr, lesen die Preisträger 2014 im Literaturhaus München, Salvatorplatz 1, aus ihren Werken. (Moderation: Lerke von Saalfeld)
Nähere Informationen und Pressebilder unter: www.bosch-stiftung.de/chamissopreis www.bosch-stiftung.de/presse (Fotos der Preisträger)
Die Robert Bosch Stiftung feiert 2014 ihr 50-jähriges Bestehen. Sie gehört zu den großen unternehmensverbundenen Stiftungen in Europa und investiert jährlich rund siebzig Millionen Euro in die Förderung von ca. 800 eigenen und fremden Projekten aus den Gebieten der Völkerverständigung, Bildung, Gesellschaft und Kultur sowie Gesundheit und Wissenschaft. Insgesamt hat die Stiftung seit ihrer Gründung mehr als 1,2 Milliarden Euro für ihre gemeinnützige Arbeit eingesetzt.
Die Robert Bosch Stiftung setzt die gemeinnützigen Ziele des Firmengründers und Stifters Robert Bosch (1861-1942) fort. Sie hält rund 92 Prozent der Geschäftsanteile an der Robert Bosch GmbH und finanziert sich aus den Dividenden, die sie aus dieser Beteiligung erhält. Die Stiftung hat ihren Sitz im ehemaligen Stuttgarter Wohnhaus von Robert Bosch. Dort und ihrer Berliner Repräsentanz beschäftigt sie rund 140 Mitarbeiter.
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