Neue Studie zum Thema Asyl: Deutsche wollen helfen und Asylsuchende kennenlernen
Stuttgart (ots)
- Experten des Instituts für Demoskopie Allensbach befragen Bevölkerung im Auftrag der Robert Bosch Stiftung - Aktuelle Ergebnisse mit Befragungen aus den 1990er Jahren verglichen - Robert Bosch Stiftung verstärkt Arbeit im Schwerpunkt Flucht und Asyl
66 Prozent der Bevölkerung in Deutschland können sich vorstellen, Asylbewerber persönlich zu unterstützen, unter anderem durch Sachspenden sowie ehrenamtliche Hilfe. Zudem geht gut ein Drittel der Bevölkerung (34%) davon aus, dass Deutschland von der Arbeitskraft von Asylbewerbern profitieren könne. Allerdings haben nur 5 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland einen engen privaten Kontakt zu Asylbewerbern, 42 Prozent fänden es spannend, Asylsuchende näher kennenzulernen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle repräsentative Studie, die im Auftrag der Robert Bosch Stiftung vom Institut für Demoskopie Allensbach durchgeführt wurde.
"Es ist ein gutes Signal, dass immer mehr Deutsche Asylsuchende persönlich unterstützen wollen", sagt Dr. Ingrid Hamm, Geschäftsführerin der Robert Bosch Stiftung. "Wenn aber 40 Prozent der Gesellschaft auf Distanz bleiben, ist noch viel zu tun. Deshalb unterstützen wir gezielt Projekte, die den Dialog zwischen Asylbewerbern und der Bevölkerung stärken und damit Flüchtlingen die Orientierung in Deutschland erleichtern."
Humanitäre Hilfe ja, wirtschaftliche Fluchtursachen nein
Für 87 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind Bürgerkriege in den Heimatländern von Flüchtlingen ein legitimer Grund für ein Asylbegehren in Deutschland. Gleichzeitig hält die Mehrheit der Bevölkerung eine Aufnahme von Asylsuchenden oder Flüchtlingen für nicht gerechtfertigt, wenn die Gründe für ein Asylgesuch wirtschaftlicher Art sind.
In diesem Sinne plädieren zwar 59 Prozent der Bevölkerung für strenge Asylregeln in Deutschland. Insgesamt aber ist die Offenheit und Aufnahmebereitschaft der Bevölkerung im Vergleich zu den 1990er Jahren gestiegen.
Aktuelle Daten - Vergleich zur Situation in den 1990er Jahren
Für die Studie "Asyl und Asylbewerber: Wahrnehmungen und Haltungen der Bevölkerung 2014" wurden zwischen dem 28. Mai und dem 13. Juni 2014 bundesweit 1.503 Personen ab 16 Jahre befragt. Die Ergebnisse dieser aktuellen Befragung wurden zudem mit Ergebnissen von Befragungen verglichen, die das Allensbacher Institut in den 1990er durchgeführt hatte. Damals hatte der Krieg im ehemaligen Jugoslawien zu einem starken Anstieg von Asylsuchenden in Deutschland geführt.
Robert Bosch Stiftung plant weitere Untersuchung
Mit der Studie möchte die Robert Bosch Stiftung dazu beitragen, Informationslücken bei der aktuellen gesellschaftlichen Diskussion über Flucht und Asyl zu schließen. Der vorliegenden bevölkerungsrepräsentativen Untersuchung zu den Wahrnehmungen, Haltungen und Erfahrungen der Bevölkerung im Zusammenhang mit Asylbewerbern und Asyl soll 2015 ein Forschungsvorhaben zur Lebenswirklichkeit, Situation und Lage von Asylsuchenden in Deutschland folgen. Zudem sind Förderprogramme im Bereich des ehrenamtlichen Engagements für Asylsuchende und Programme auf kommunaler Ebene geplant. Bereits heute unterstützt die Stiftung Modellprojekte, die beispielsweise neue Wohnkonzepte probieren.
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Die Robert Bosch Stiftung feiert 2014 ihr 50-jähriges Bestehen. Sie gehört zu den großen unternehmensverbundenen Stiftungen in Europa und investiert jährlich rund siebzig Millionen Euro in die Förderung von ca. 800 eigenen und fremden Projekten aus den Gebieten der Völkerverständigung, Bildung, Gesellschaft und Kultur sowie Gesundheit und Wissenschaft. Insgesamt hat die Stiftung seit ihrer Gründung mehr als 1,2 Milliarden Euro für ihre gemeinnützige Arbeit eingesetzt.
Die Robert Bosch Stiftung setzt die gemeinnützigen Ziele des Firmengründers und Stifters Robert Bosch (1861-1942) fort. Sie hält rund 92 Prozent der Geschäftsanteile an der Robert Bosch GmbH und finanziert sich aus den Dividenden, die sie aus dieser Beteiligung erhält. Die Stiftung hat ihren Sitz im ehemaligen Stuttgarter Wohnhaus von Robert Bosch. Dort und ihrer Berliner Repräsentanz beschäftigt sie rund 140 Mitarbeiter.
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