Schwäbische Zeitung: Bravo, Vater Teresa! - Kommentar
Leutkirch (ots)
Man schrieb den 13. Januar dieses Jahres, als sich alles, was in Bayern Rang und Namen hatte, daranmachte, einen 60-jährigen Jubilar heftig zu feiern und noch mehr zu loben. Karl-Heinz Rummenigge, einstens sein kongenialer Kollege auf dem Spielfeld, nun sein Mitarbeiter, hub an, den Präsidenten des FC Bayern zu preisen: "Seele des Vereins", nannte er ihn, "Vater Teresa vom Tegernsee und Nelson Mandela von der Säbener Straße, Mutter aller Manager."
Das klingt arg geschwollen - und trifft die Chose doch. Dass Hoeneß den vor dem Bankrott stehenden FC St. Pauli einst mittels eines Freundschaftsspiels sanierte, ist bekannt. Dass er den Ligakonkurrenten Borussia Dortmund mit Millionen ebenfalls vor dem finanziellen Kollaps rettete, kam erst jetzt heraus. Der Bayern-Boß ist kein BVB-Fan, aber ein Konservativer, der lieber einen Traditionsverein im Oberhaus hat, als Retortenklubs wie Hoffenheim. Dass er sich damit unliebsame Konkurrenz erhielt, macht die Chose noch bewundernswerter. Die Bundesliga muss froh sein, dass sie einen hat wie den Vater Teresa vom Tegernsee.
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