Schwäbische Zeitung: Das Image aufpoliert - Kommentar
Leutkirch (ots)
In den vergangenen Jahrzehnten war von den 40 Marsmissionen nur jede zweite von Erfolg gekrönt. Umso höher ist die technologische Leistung der Nasa zu bewerten, mit Curiosity wieder einen Volltreffer gelandet zu haben. Die Marserkundung ist eine Art Seelenmassage für die Raumfahrtnation Amerika, die nach dem Ende des Space-Shuttle-Programms nach neuen Zielen sucht. Was einerseits dem Nationalstolz dient und andererseits den Forscherdrang befriedigt, heißt aber, nüchtern betrachtet, noch nicht viel. Denn Geld für später einmal bemannte Marsmissionen ist in den hochverschuldeten Etats der Supermacht nirgendwo vorhanden. Gerade auch in den USA, wo man gerne nach den Sternen greift, rückt eine Frage immer stärker in den Mittelpunkt: Gibt es mit Klimawandel, Hunger, Armut und Terror nicht kostspielige Aufgaben, die dringlicher gelöst werden müssten, als die Feststellung der chemischen Zusammensetzung von Geröll auf dem Mars? Kritiker halten dem entgegen, dass allein schon der menschliche Pioniergeist solche Missionen rechtfertige. Doch eine Frage bleibt: Wer soll das bezahlen?
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