Schwäbische Zeitung: Symbolpolitik - Kommentar
Leutkirch (ots)
Peter Altmaier hat es geschafft: Deutschland diskutiert, ob Energieberatungen und neue Kühlschränke für einige tausend Hartz-IV-Haushalte die Energiewende voranbringen. Altmaier kann sich als Stromsparminister profilieren. Und die Öffentlichkeit darf streiten, ob eine generelle Abwrackprämie für alle, die ein altes Gerät haben und eine Beratung annehmen, nicht noch besser wäre.
Ein alter Kühlschrank mag zu den größten Stromfressern im Haushalt gehören und gehört ausgetauscht - doch die großen Probleme liegen anderswo: Deutschland verheizt Unmengen an Energie durch schlecht gedämmte Wände und Dächer - und ein milliardenschweres Förderprogramm für energetische Gebäudesanierungen dümpelt seit Monaten im Bundesrat - und ist just wieder gescheitert. Viele Versorger nehmen die steigende EEG-Umlage als Vorwand, um die Energiepreise massiv zu erhöhen - und aus dem Umweltministerium gibt es halbherzige Tipps zum Anbieterwechsel.
Neue Kühlschränke sind schön und gut. Angesichts der Probleme der Energiewende sind sie aber nur folgenlose Symbolpolitik.
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