Schwäbische Zeitung: Nachbarn einbeziehen - Kommentar
Ravensburg (ots)
Dieser Exportrekord ist kein Grund zum Feiern: Deutscher Ökostrom muss mit Spottpreisen ins Ausland verramscht werden, im Gegenzug fließt der verpönte Atomstrom aus Tschechien und Frankreich zurück. Solange die Nachbarn davon nur profitieren, wäre dies zwar teuer, aber noch hinnehmbar. Doch dem ist nicht so. Die deutsche Energiewende belastet längst auch die Nachbarn: Der Strom sucht sich grenzüberschreitend Wege - und sorgt dafür, dass in Frankreich Gaskraftwerke vom Netz gehen oder norddeutscher Strom über Polen und Tschechien nach Süddeutschland fließt - und die Netze in den Transitländern an ihre Grenzen bringt. Polen droht inzwischen, den Zufluss von deutschem Ökostrom zu sperren.
Soll die Energiewende zum Erfolg werden, muss Umweltminister Altmaier nicht nur die Interessen der 16 Bundesländer berücksichtigen, sondern auch die Nachbarn einbeziehen. Das ist bisher sträflich vernachlässigt worden.
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