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PM: Global Entrepreneurship Monitor 2022/23: Gründungen erreichen Rekordwert trotz (oder wegen) Corona-Pandemie

PM: Global Entrepreneurship Monitor 2022/23: Gründungen erreichen Rekordwert trotz (oder wegen) Corona-Pandemie
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PRESSEMITTEILUNG

Global Entrepreneurship Monitor 2022/23: Gründungen erreichen Rekordwert trotz (oder wegen) Corona-Pandemie

Laut des Global Entrepreneurship Monitors (GEM) 2022/23 lag die Gründungsquote in Deutschland erstmals über 9 Prozent. Und ein erheblicher Anteil der Gründungen ist nicht trotz, sondern sogar wegen der Corona-Pandemie erfolgt. Die aktuellsten GEM-Ergebnisse zeigen zudem, dass sich die Position des Gründungsstandorts Deutschland im internationalen Vergleich leicht verbessert hat. Die deutsche Ausgabe des GEM wird regelmäßig durch das RKW Kompetenzzentrum in Kooperation mit dem Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universität Hannover erstellt.

Eschborn, 26. Juli 2023. In Deutschland haben 2022 so viele Menschen ein Unternehmen gegründet – oder waren gerade dabei, ein Unternehmen zu gründen – wie noch nie seit dem Start des Global Entrepreneurship Monitors (GEM) im Jahr 1999. Die Gründungsquote in Deutschland stieg im Jahr 2022 um 2,2 Prozentpunkte (2021: 6,9 Prozent) auf 9,1 Prozent.

Die GEM-Gründungsquote wird als Anteil derjenigen 18- bis 64-Jährigen definiert, die während der letzten 3,5 Jahre ein Unternehmen gegründet haben (Young Entrepreneurs) und/oder gerade dabei sind, ein Unternehmen zu gründen (Nascent Entrepreneurs). Der betrachtete Zeitraum von 2019 bis Mitte 2022 umfasst damit auch die komplette Phase der Corona-Pandemie. Diese hatte zunächst zu einem starken Einbruch der Gründungsaktivitäten geführt, aber mit zunehmender Dauer der Pandemie und ihrer Folgen auch neue Chancen eröffnet und zusätzliche Gründungen ermöglicht.

Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie führen zu mehr Gründungen

In Deutschland hat der Anteil der Gründungen, die nicht trotz, sondern gerade wegen der Corona-Pandemie entstanden sind, in den letzten drei Jahren kontinuierlich zugenommen, zuletzt waren es 45 Prozent.

Mehr als ein Drittel der Gründerinnen und Gründer in Deutschland stimmten 2021 der Aussage zu, dass die Pandemie neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnet hat. Im Jahr 2020 basierte lediglich ein Viertel der Gründungen auf der Nutzung von Gründungschancen, die sich erst durch die Pandemie ergaben.

Zudem haben 22 Prozent der 2022 befragten Gründenden junger Unternehmen (Young Entrepreneurs), angegeben, dass sie als Reaktion auf die Corona-Pandemie digitale Technologien nutzen, um Produkte oder Dienstleistungen zu verkaufen.

Gründungsaktivitäten nehmen kontinuierlich zu

Auffällig ist, dass die Zahl der Young Entrepreneurs, also der Menschen, die zum Befragungszeitpunkt nicht nur die Absicht hatten, sondern tatsächlich gegründet haben, in den letzten sieben Jahren langsam aber kontinuierlich gestiegen ist (mit Ausnahme des Jahres 2020 durch die kurzfristigen Auswirkungen der Corona-Pandemie) – in 2022 im Vergleich zum Vorjahr sogar um 1,5 Prozentpunkte.

Darüber hinaus ist die GEM-Gründungsquote in Deutschland im Jahr 2022 sowohl bei den Nascent Entrepreneurs als auch bei den Young Entrepreneurs gleich stark angestiegen.

Internationale Entwicklung: Gründungsquote in Deutschland hat noch Luft nach oben

Insgesamt zeigt sich auch auf internationaler Ebene eine positive Entwicklung bei den Gründungsaktivitäten. Diese haben sich von 2021 auf 2022 bei den im Rahmen des GEM betrachteten Ländern durchschnittlich um 0,4 Prozentpunkte erhöht. Deutschlands Steigerung liegt mit gut 2,2 Prozentpunkten deutlich über diesem Schnitt. Andere Länder, wie etwa die USA (+ 2,7 Prozentpunkte) oder Norwegen (+ 3,4 Prozentpunkte), weisen sogar eine noch stärkere Dynamik auf.

Im internationalen Vergleich der ausgewählten GEM-Länder mit hohem Einkommen belegt Deutschland einen Platz im Mittelfeld und die Quote der Gründungsaktivitäten hierzulande ist vergleichbar mit der von Ländern wie Frankreich oder Schweden. Auf dem nordamerikanischen Kontinent, in den USA und Kanada, sind die Gründungsquoten seit Jahren am höchsten. Damit ist Nordamerika weltweit die mit Abstand wichtigste Region für Gründerinnen und Gründer.

Der GEM-Länderbericht Deutschland ist im Rahmen einer Kooperation zwischen dem RKW Kompetenzzentrum (www.rkw-kompetenzzentrum.de) und dem Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universität Hannover (www.iwkg.uni-hannover.de) für das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) entstanden. Die Ergebnisse des Länderberichts basieren auf Befragungen von weltweit über 164.000 Bürgerinnen und Bürgern (davon 4.110 in Deutschland) in 49 Ländern sowie von 2.147 Gründungsexpertinnen und Gründungsexperten in 51 Ländern (davon 70 in Deutschland).

Der Bericht steht Ihnen kostenfrei zur Verfügung: http://rkw.link/gem2023

Zu den GEM-Infografiken 2022/23: http://rkw.link/infografiken23

Über das RKW Kompetenzzentrum
Das RKW Kompetenzzentrum ist ein neutraler Impuls- und Ratgeber für den deutschen Mittelstand. Es sensibilisiert angehende wie etablierte kleine und mittlere Unternehmen für Zukunftsthemen und unterstützt sie dabei, ihre Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft auszubauen. Das RKW Kompetenzzentrum leistet damit einen Beitrag zur Stärkung des Gründungsgeschehens und zur nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung in Deutschland. Zu den aktuellen Schwerpunktthemen  „Gründung“,  „Fachkräftesicherung“,  „Digitalisierung“ und  „Innovation“ bietet das RKW Kompetenzzentrum daher praxisnahe und branchenübergreifende Informationen sowie Handlungshilfen an. Bei der Verbreitung der Ergebnisse vor Ort arbeitet das RKW Kompetenzzentrum mit Sitz in Eschborn eng mit den  RKW Landesorganisationen in den Bundesländern zusammen. 

Das RKW Kompetenzzentrum wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Weitere Informationen: www.rkw-kompetenzzentrum.de

Über das Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universität Hannover
In diesem Universitätsinstitut arbeiten aktuell vier Professorinnen und Professoren und gut ein Dutzend weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Seit 2005 ist das Institut die Heimat des deutschen GEM-Länderteams, geleitet von Prof. Rolf Sternberg, der dieses Projekt zuvor während seiner Zeit an der Universität zu Köln mitgegründet hatte. Zu den Forschungsschwerpunkten des Instituts für Wirtschafts- und Kulturgeographie zählen die wirtschaftsräumlichen Implikationen des Gründungsgeschehens, die von diversen Teams in mehreren drittmittelfinanzierten Forschungsprojekten untersucht werden. Der GEM ist eines dieser Projekte.

Weitere Informationen: https://www.iwkg.uni-hannover.de/

Pressekontakt
RKW Kompetenzzentrum
Julia Niles und Sarah Schuppener
Düsseldorfer Str. 40 A
65760 Eschborn
Tel: +49 6196 495-2852 /-2853
 presse@rkw.de
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