Frankfurter Rundschau: Zur Beschneidungsdebatte:
Frankfurt (ots)
Unter dem Deckmantel einer juristischen Frage werden antiislamische und antisemitische Affekte erkennbar, die für das gesellschaftliche Zusammenleben bedrohlicher sind als jede religiös motivierte Zirkumzision. Mit überwältigender Mehrheit hat der Bundestag gestern eine rechtlich unverbindliche Resolution beschlossen, die, ohne viele Worte zu machen, zum Vernünftigsten zählt, was in dieser Debatte bisher vorgetragen worden ist. Das Parlament verlangt eine gesetzliche Regelung, die sicherstellt, dass "eine medizinisch fachgerechte Beschneidung von Jungen ohne unnötige Schmerzen grundsätzlich zulässig ist." Ob sie dem Kindeswohl entspricht, haben nicht Juristen zu entscheiden, sondern die Eltern.
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