Frankfurter Rundschau: Kommentar zum Wahlausgang in Bayern
Frankfurt (ots)
Da weitere Überraschungen ausgeblieben sind - die Piraten haben die Quittung für eine konsequente Politik der Selbstzerfleischung bekommen, die AfD hat in Bayern von vorneherein verzichtet, das Gedränge rechts der Mitte ist hier einfach zu groß - weil also die Überraschungen ausgeblieben sind, stellt sich die Frage: Warum das Ganze? Die Antwort ist einfach: Weil der Souverän, der Wähler, in Bayern das Recht hat, sich nicht um die Erwartungen aus dem Rest der Republik zu scheren. Schließlich ist der rein bayerische Anteil der Wahl, das Ergebnis der Freien Wähler, für die Bundespolitik nicht von Bedeutung, die Bayern selbst aber verfolgen hochgespannt, wie die CSU-Abspaltung abschneidet. Es ist halt doch nicht so, dass dem bayerischen Wähler die Skandale der CSU so ganz und gar gleichgültig sind, wie es aus bundespolitischer Warte aussehen könnte. Er drückt seinen Unmut nur eben nicht aus, indem er Rot oder Grün wählt, der bayerische Protestwähler stimmt für die FW. Das ist dem Rest der Republik fremd und doch ganz und gar demokratisch.
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