Frankfurter Rundschau: Auf Deutschland kommt es an
Frankfurt (ots)
Umso mehr kommt es 30 Jahre nach Tschernobyl auf Deutschland an. Das größte Industrieland Europas muss den im Jahr 2000 mit dem rot-grünen Atomausstieg und den Weg zum Umbau des Energiesystems weiter gehen. Es darf ihn nicht abbremsen. Ein erneuter Ausstieg aus dem Ausstieg, wie die schwarz-gelbe Regierung ihn 2010 versuchte, ist im Post-Fukushima-Zeitalter zwar chancenlos. Die große Koalition hat jedoch bereits den Zubau beim Solarstrom und bei der Biomasseenergie abgewürgt und deckelt auch noch das Wachstum der Windkraft an Land, die den preiswertesten Ökostrom liefert. Ihr Ziel ist es, die Stromkonzerne zu schützen, die unter Druck sind, weil sie zu lange auf Atom- und Kohlekraftwerke gesetzt haben. So wächst die Gefahr, dass die zweite Halbzeit des Atomausstiegs, die bis 2022 läuft, die alten Strukturen konserviert und den aktuellen Kohleboom verlängert, der den "Klimavorreiter" Deutschland alt aussehen lässt.
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