Frankfurter Rundschau: Feier der Verzweifelten
Frankfurt (ots)
US-Präsident Barack Obama zieht noch einmal alle Register. Er schwärmt von der Demokratie, lobt Kanzlerin Angela Merkel. Und der 44. Präsident wird auch nicht müde zu behaupten, es werde schon nicht so arg werden, mit dem 45. Präsidenten. Man hört die Nachricht und wünscht, die fortschrittlichen Kräfte auf beiden Seiten des Atlantiks werden sich aufraffen und dem Demagogen aus New York nicht nur entgegentreten, sondern mit den richtigen politischen Entscheidungen überflüssig machen. Allein der Glaube fehlt. In den USA werden die Demokraten lange brauchen, bis sie sich von dieser schmerzhaften Niederlage erholt haben. Europa ist leider in einem desolaten Zustand und zu sehr mit seinen eigenen Problemen beschäftigt. Und so entsteht der Eindruck, dass Obamas Abschiedstour eher ein lautes und schrilles Fest ist, mit dem die Feiernden versuchen ihre Ängste zu vertreiben. Sie werden mit einem Kater aufwachen und erkennen: Die Probleme und viel Arbeit warten auf sie.
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