Frankfurter Rundschau: Heute Friedensengel
Frankfurt (ots)
So fühlt er sich an, der Zynismus der Machtpolitik: Sobald die Ziele erreicht sind, hier die Eroberung Aleppos durch die syrische Regierung und ihre Verbündeten, können sich die Kriegstreiber von gestern als Friedensengel von heute feiern lassen. Andererseits: Den Menschen in Syrien kann die Redlichkeit der Verhandler gleichgültig sein, solange sie endlich mal durchatmen können. Hoffentlich schweigen die Waffen nun auch für länger. Eine Friedenslösung für Syrien zu finden ist schwierig genug, zu viele Parteien spielen in dem Land ihre machtpolitischen Spiele. Assad und seine Gegner, diese untereinander, aber auch die Türkei, Iran, Saudi-Arabien und Russland verfolgen teils gemeinsame, teils gegensätzliche Ziele. Nicht zu vergessen die USA, die von Russland eingeladen wurden, an künftigen Gesprächen teilzunehmen, aber erst, wenn Trump Präsident ist. Soll heißen: Das Schwerste steht Syrien noch bevor, aber vielleicht haben die Menschen dort das Schlimmste nun hinter sich.
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