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Frankfurter Rundschau: Nach dem Sieg ist vor der Wahl

Frankfurt (ots)

Es ist noch einmal gut gegangen. Die Franzosen müssen sich in der zweiten Runde der Präsidentschaftswahlen nicht zwischen Rechts- und Linksradikalismus entscheiden. Sie stehen vor einer erfreulicheren Alternative: Hier der 39 Jahre junge und weltoffene Emmanuel Macron, der die Globalisierung als Chance begreift und seine Landsleute in die Moderne zu führen verspricht. Dort Marine Le Pen, die der Globalisierung die Stirn bieten, Frankreich abschotten, aus der EU lösen, vor internationaler Konkurrenz und Immigration bewahren will. Fragt sich nur, ob es gutgeht. Noch ist Macron nicht Präsident, sondern nur Favorit. Das muss, wie der Brexit oder die Wahl Trumps gezeigt haben, nicht viel bedeuten. Für den Beistand, den Konservative, Sozialisten und Grüne Macron vor der Stichwahl zugesichert haben, gilt das Gleiche. Als die Franzosen 2005 zur Volksabstimmung über die EU-Verfassung aufgerufen waren, hatten die großen Parteien zu einem Ja aufgerufen. Das Volk aber sagte Nein.

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