Frankfurter Rundschau: Angemessene Strafe
Frankfurt (ots)
Beate Zschäpe kommt wohl für immer ins Gefängnis. Das forderte die Bundesanwaltschaft vor dem Oberlandesgericht München. Sie will nicht allein eine lebenslange Freiheitsstrafe, sondern eine besondere Schwere der Schuld. Der Haft würde die Sicherungsverwahrung folgen. Das Plädoyer ist richtig. Eine ganze Kette von Indizien legt nahe, dass Zschäpe von den Taten des NSU nicht nur wusste, sondern sie unterstützte. Die 42-Jährige war es, die schon in den 90er Jahren als glühende Rechtsextremistin auffiel. Sie war es, die nach dem Tod von Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos für die Verbreitung der Bekennervideos sorgte. Zschäpes Verhalten vor Gericht hat gezeigt, was ihr Gutachter attestieren. Sie hat ein dominantes Wesen, das sich nicht wegduckt, sondern andere zu steuern versucht. Das Gericht dürfte dem Plädoyer folgen. Auch das wäre richtig so.
Pressekontakt:
Frankfurter Rundschau
Ressort Politik
Telefon: 069/2199-3222
Original-Content von: Frankfurter Rundschau, übermittelt durch news aktuell