Frankfurter Rundschau: Zu viel des Guten
Frankfurt (ots)
Mitte Oktober wird in Bayern ein neuer Landtag gewählt, zwei Wochen später folgt Hessen. Für die Sozialdemokraten sieht es hier wie dort ziemlich düster aus. In ihrer Not werfen sie sich jetzt mit Macht auf ein Thema, dass wirklich unzählige Menschen umtreibt: Der Mangel an bezahlbaren Wohnungen in den Groß- und Universitätsstädten. In der Sache ist es allemal gerechtfertigt, die Wohnungspolitik ins Zentrum der Debatte zu stellen. Der zuständige Bundesminister Horst Seehofer (CSU) ist auch in dieser Hinsicht ein Totalausfall. Doch sollten die Sozialdemokraten nichts übers Ziel hinausschießen. So richtig es ist, den öffentlich geförderten Wohnungsbau zu forcieren und Spekulanten den Kampf anzusagen, so falsch wäre es, den Markt vollkommen kaputt zu regulieren. Sollten Angebot und Nachfrage nicht länger den Preis bestimmen, werden Haus und Wohnungseigentümer reagieren und weniger Geld in Instandhaltung und Modernisierung stecken. Auf Dauer kann das nicht im Interesse der Mieter sein.
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