Frankfurter Rundschau: Pressestimme zur "Moscheesteuer"
Frankfurt (ots)
Die Frankfurter Rundschau kommentiert die Idee einer "Moscheesteuer":
Wenn der Islam "zu Deutschland gehören" soll, wird er seine eigenen Organisationsformen finden müssen, möglichst unabhängig von Geld und Einfluss politischer Institutionen im Ausland. So weit leuchtet der Vorschlag, das Prinzip Kirchensteuer auf den Islam auszuweiten, ein. Er lenkt allerdings zugleich von grundsätzlichen Fragen ab. Wenn man Gläubige schon für willenlose Objekte der Propaganda von außen hält - wer sagt, dass eine Steuer daran etwas ändert? Und was ist mit dem Papst und den Katholiken? Oder: Wer sagt, dass die staatsnahe Organisation der Kirchen, wie wir sie kennen, als Vorbild taugt? Ob Christen, Juden oder Muslime: Je stärker sich Menschen in dieser Gesellschaft zu Hause fühlen, desto besser werden sie sich vor Bevormundung zu schützen wissen. Daran zu arbeiten, ist die eigentliche Aufgabe.
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