Frankfurter Rundschau: Retter in Not
Frankfurt (ots)
An den südlichen Küsten Europas verläuft die tödlichste Außengrenze der Welt. Dafür müssen wir uns alle schämen. In den vergangenen Jahren sind Tausende von Menschen ums Leben gekommen, weil sie versucht haben, das Mittelmeer zu überqueren. Private Seenotretter werden in diesem Europa in manchen Staaten kriminalisiert - so, als wären sie gemeine Verbrecher. Die Tatsache, dass es eine Pflicht ist, Schiffbrüchige aufzunehmen, wird schlichtweg ignoriert. EU-Mitgliedsstaaten wie Italien und Ungarn blockieren weiter jede Lösung des humanitären Problems. Als es beim letzten Mal darum ging, einige Dutzend Bootsflüchtlinge zu verteilen, waren nur noch die Regierungen in Deutschland, Frankreich, Luxemburg und Portugal bereit, Menschen aufzunehmen. Vier von 28! Anwälte haben die EU wegen Menschenrechtsverstößen beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag angezeigt. Vielleicht beschleunigen die Richter eine Lösung.
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