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Frankfurter Rundschau: Erst das Land, dann die Partei

Frankfurt (ots)

Auf diese Art hat sich jetzt auch Ramelow einen Anspruch auf Unterstützung erarbeitet. Weil er aus dem Westen kommt, weil er Christ ist, sprach er in Thüringen viele an, die gar keine klassischen Linkswähler sind. Der Mann ist ein Phänomen, wie Winfried Kretschmann bei den Grünen. Und die CDU ist gut beraten, auch auf diesen Sonderfall kooperativ zu reagieren. Die bloße innere Befindlichkeit bei Linken und Union muss sekundär bleiben, Parteitaktik erst recht. Der Linkspartei im Bund könnte es mit Pink-Schwarz in Erfurt künftig schwerer fallen, die Christdemokraten als widerliche Büttel des Kapitalismus niederzumachen. Und der Bundes-CDU dürfte der Schwung fehlen für neue Rote-Socken-Kampagnen. Aber hat sich nicht beides im Urteil der Bürger ohnehin längst abgenutzt? Erst das Land, dann die Partei: Das ist ein guter demokratischer, auch patriotischer Grundsatz. Vielleicht kann man sich darauf in Thüringen als erstes einigen.

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