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Vertrauen verspielt

Frankfurt (ots)

Wenn Donald Trump empfiehlt, Desinfektionsmittel zu injizieren, erkennt jeder, dass dieser Vorschlag lebensgefährlich ist. Bei der Corona-App ist es schwerer. Nur IT-Fachleute wissen, wie einfach Missbrauch wird, sobald persönliche Gesundheitsdaten auf einem zentralen Server gehortet werden. Wenn Google, Apple, aber auch die deutschen Experten gegen die ursprüngliche Lösung Einspruch erheben, sind Politiker gut beraten, das so ernst zu nehmen wie den Rat von Virologen. Gesundheitsminister Spahn tat dies nicht, wie er während der Corona-Krise oft eigensinnig entschied: Er erkannte die Gefahr durch Covid-19 zu spät, warnte vor Alltagsmasken und wollte bei der App die falsche zentrale Datenspeicherung. Merkel kassierte wiederholt Spahns Fehler. Die korrigierte App-Lösung könnte akzeptabel sein. Doch wenn die App beim Eindämmen von Corona nur den Hauch einer Chance haben soll, braucht sie das Vertrauen der Bürger. Eine derart große Datensammlung kann allenfalls freiwillig erfolgen.

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