Kein Grund zur Beruhigung
Frankfurt (ots)
Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken muss gerade viel Kritik einstecken. Der Grund ist ein Interview, in dem sie mit Blick auf die USA sagte: "Auch in Deutschland gibt es latenten Rassismus in den Reihen der Sicherheitskräfte, die durch Maßnahmen der Inneren Führung erkannt und bekämpft werden müssen." Zwar stehe die große Mehrheit der Polizisten solchen Tendenzen sehr kritisch gegenüber und leide unter dem potenziellen Vertrauensverlust, der sich daraus ergebe, so Esken. Bei der Aufarbeitung von Fällen ungerechtfertigter Polizeigewalt dürfe aber nicht der Eindruck entstehen, der Korpsgeist spiele eine größere Rolle als die Rechte von Bürgern. An diesen Worten ist nichts zu beanstanden, im Gegenteil. Allerdings ist das Thema Polizeigewalt komplizierter - und deshalb die Debatte darum. Richtig ist, dass die Zustände in Deutschland mit denen in den USA nicht vergleichbar sind. Freilich ist das kein Grund zur Beruhigung.
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