Kurzsichtig
Frankfurt (ots)
Das US-Geschäft der chinesischen Videoplattform Tiktok soll von einem US-Konzern übernommen werden - oder verschwinden. So will es US-Präsident Donald Trump, der jetzt eine entsprechende Verfügung erlassen hat. Trumps Entscheidung ist ausschließlich innenpolitisch motiviert. Er muss fürchten, im November nicht wiedergewählt zu werden. Sein Kalkül: Gelingt der Verkauf des US-Ablegers von Tiktok an einen US-Konzern, kann er sich feiern lassen. Gelingt das nicht, hat sich das Problem dank seiner Verfügung ebenfalls erledigt. Die geopolitischen Folgen hat Trump - wie so oft - nicht bedacht. Natürlich wird Peking die Causa Tiktok zum Anlass nehmen, es den USA heimzuzahlen. Also wird der bereits seit langem schwelende Konflikt zwischen beiden Großmächten noch schärfer. Das aber braucht niemand auf dieser Welt, in der es an wirklichen Problemen wahrlich nicht mangelt.
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