Ende, kein Anfang
Frankfurter Rundschau (ots)
Armenien hat diesen Krieg nur halb verloren. Und Aserbaidschan nur halb gewonnen. Die Armenier werden sich kaum wohlfühlen in ihren Rumpf-Karabach, die siegreichen Aserbaidschaner aber sehen keinen rechten Grund für neue Verhandlungen. Der Konflikt ist in einer neuen Phase, aber keineswegs vorbei. Und dieser Waffenstillstands bedeutet keine Friedenslösung. Herr der Lage scheint einmal mehr Wladimir Putin sein. Mit dem Einzug der russischen Friedenstruppen in die noch rauchende Kampfzone erhält Moskau wieder einmal die Rolle des Schiedsrichters und Polizisten. Wie auch bei anderen eingefrorenen Konflikten in der GUS kann es so Druck auf beide Parteien ausüben. Aserbaidschan, einst Moskau hörig, kommt aus diesem Krieg als Juniorpartner der Türkei hervor. Selbst russische Experten bestätigen, seine Offiziere würden nicht mehr an russischen, sondern an türkischen Militärakademien ausgebildet. Diesmal scheint Putin nur der zweite Sieger zu sein.
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