Nicht einlullen lassen
Frankfurter Rundschau (ots)
Die Störaktion der "Querdenker" im Bundestag wird möglicherweise strafrechtliche Folgen haben - für die Eindringlinge, aber auch für die Abgeordneten, die ihnen Zugang zum Parlament verschafft haben. Und das ist gut so. Denn was im Reichstag geschah, erfüllt möglicherweise den Straftatbestand der Nötigung. Und lässt sich nicht als "unzivilisiertes" Verhalten mal eben so entschuldigen, wie AfD-Fraktionschef Alexander Gauland meint. Das weiß er auch. Deshalb behauptet er mit Unschuldsmiene, man habe nicht ahnen können, was passieren würde. Eine glatte Lüge. Der geplante Tabubruch war ein weiterer Akt in einem infamen Schauspiel, das die Fraktion wiederholt aufführt. Ihre Klientel weiß genau, was von solchen Inszenierungen zu halten ist. Die rechtsextreme Szene hat ihr Ziel der Aushöhlung der Demokratie erreicht und akzeptiert achselzuckend die Ahnungslosigkeit, die dann von der AfD vorgespielt wird. Dieser letzte Akt des Spiels dient nur dazu, das bürgerliche Publikum einzulullen.
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