Mit oder ohne Segen
Frankfurter Rundschau (ots)
Roma locuta, causa finita (Rom hat gesprochen, die Sache ist beendet) - dieser Satz gilt schon lange nicht mehr. Jüngstes Beispiel: die Reaktionen auf das vatikanische Verbot von Segensfeiern für homosexuelle Paare. "Ich habe Wohnungen, Autos, Fahrstühle und unzählige Rosenkränze gesegnet und soll zwei Menschen nicht segnen können, die sich lieben? Das kann nicht Gottes Wille sein", pointierte der Generalvikar des Bistums Speyer, Andreas Sturm, seinen Frust und sprach vielen Seelsorger:innen aus dem Herzen. Jetzt geben auch 200 Theologie-Professorinnen und -Professoren kontra und attestieren dem Papier aus Rom mangelnde theologische Tiefe. Ändern wird das im Vatikan nichts. Ganz bewusst ist das Lehramt eingeschritten und setzt auf dem "Synodalen Weg", den die katholische Kirche hierzulande beschreitet, ein weiteres Stoppschild. Da bleibt nur eins: Theologisch gut begründet an der vielerorts üblichen Segnung von schwulen und lesbischen Paaren festzuhalten - mit oder ohne Segen aus Rom.
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