Baerbocks Problem
Frankfurter Rundschau (ots)
Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock muss die verspätet gemeldeten Sonderzahlungen politisch teuer bezahlen. Juristisch mag ihr Vorgehen nicht zu beanstanden sein. Das Geld war wohl versteuert und ein Interessenkonflikt liegt nicht vor. Schließlich erhielt sie das Geld von ihrer Partei. Doch wer wie die Grünen Transparenz so wichtig findet, dass es mehrfach im Wahlprogramm auftaucht und zudem regelmäßig andere an diesem Anspruch misst, bei dem wiegen derartige Vorfälle doppelt schwer. Zumal nun auch noch jener Cem Özdemir einen derartigen Fehler eingestehen musste, der durch seine Bonusmeilen-Affäre vorbelastet ist. Da hilft es nur wenig, dass beide ihre Versäumnisse eingestanden haben, ohne durch Enthüllungen gezwungen worden zu sein. Die Grünen wären auch gut beraten gewesen, wenn sie die Sache offensiver kommuniziert hätten. So entsteht der Eindruck, sie wollten sich wegducken.
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