Frankfurter Rundschau: Pressestimme zur Bundestagswahl
Frankfurt am Main (ots)
Die Frankfurter Rundschau bewertet das Ergebnis der Bundestagswahl:
CDU/CSU, SPD, Grüne und FDP finden es irgendwie gut, wenn unter ihnen jede mit jedem kann. Aber das ständige Demonstrieren von Offenheit nach fast allen Seiten ist dem Auftrag, den die krisenhafte Gegenwart für die Politik bedeutet, in keiner Weise gerecht geworden. Und die Ergebnisse sind auch nicht gerade ein Qualitätsnachweis: Die SPD darf sich für einen Stimmenanteil feiern, den sie vor einem Jahrzehnt noch für desaströs gehalten hätte. Und die Union hat das Desaster nachgeholt.
Wer Klimawandel, geopolitische Verwerfungen sowie soziale Spaltung ernst nimmt, hätte eigentlich sehen müssen, dass es um Richtungsentscheidungen geht. Aber die Parteien der "demokratischen Mitte", vor allem Union und SPD, versuchten genau das vor den Wählerinnen und Wählern zu verbergen. Diese bewusste Ignoranz muss, wenn es demnächst in Koalitionsgespräche geht, ein Ende haben.
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