Kein echter Aufbruch
Frankfurter Rundschau (ots)
Auf eine Zusammenarbeit mit seinen Mitbewerbern um den Parteivorsitz, Norbert Röttgen und Helge Braun, hat Merz wohl auch keinen gesteigerten Wert gelegt. Am Beginn von Merz' Amtszeit steht also nicht nur Basisdemokratie, sondern auch Brutalität: Wer nicht für mich ist, ist gegen mich und kann gehen - das ist das Signal. Nicht unwahrscheinlich ist, dass das schon sehr bald auch Fraktionschef Ralph Brinkhaus erfahren wird, der sich weigert, Merz seinen Job abzutreten. Merz kann es sich zwar nicht leisten, Brinkhaus persönlich abzuservieren. Aber er kann versuchen, jemanden unter dessen Verbündeten zu finden, der Brinkhaus die Nachricht von seinem Ende als Fraktionschef überbringt. Für einen echten Aufbruch ist das alles noch nicht genug. Es mag sein, dass es dann intern weniger Widerspruch gibt, zumindest nicht von prominenter Stelle. Aber wogegen - das ist bislang nicht klar. Und so wichtig Personen sind in der Politik, ohne Inhalte lassen sich dann doch auch keine Wahlen gewinnen.
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