Moskau ist verwundbar
Frankfurt (ots)
Wem nützt der Tod Darja Duginas, der Tochter des russische Nationalisten Aleksander Dugin? Sie und ihr Vater haben den Tod von Menschen in der Ukraine gefordert. Und nun hat angeblich eine ukrainische Staatsbürgerin den Anschlag auf Dugina verübt und sich anschließend nach Estland abgesetzt. Moskau widerspricht damit der Erklärung der ominösen "Nationalen Republikanischen Armee", einer Partisanenbewegung, die bis Sonntagabend unbekannt war. Der Kreml lenkt damit die Aufmerksamkeit vor einer möglicherweise vorhandenen inneren militanten Widerstandsgruppe auf einen äußeren Feind. Zugleich erweitert das Regime das Konfliktfeld auf einen EU-Staat. Die FSB-Version der ukrainischen Attentäterin soll offenbar das Volk beruhigen: Das war nur eine gezielte Rachetat. Russische Partisanen gegen Putin - diese Version würde zeigen, dass die Sicherheitsorgane versagt haben. Doch auch so gesteht das Regime ein, dass es verwundbar ist. Schließlich geschah der Anschlag sehr nah bei Moskau.
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