Perfekter Sturm
Frankfurt (ots)
Wenn es besonders heftig wird, dann sprechen Meteorologen von einem perfekten Sturm. Diese Bezeichnung ist längst auch in die Welt der Börsianer eingesickert, um eine seltene Kombination ungünstiger Faktoren zu beschreiben, die sich gegenseitig hochschaukeln. Beispiel Erdgasmarkt: Ein Energieunternehmen, das am Dienstag den Brennstoff zur Lieferung im September kaufen wollte, musste für eine Megawattstunde 265 Euro zahlen. Das waren 977 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Natürlich spielen Spekulationen an den Energiebörsen eine Rolle. Und die neigen zu Übertreibungen. Immer deutlicher wird erkennbar, dass die Energiekrise mindestens zwei Jahre anhalten wird. Zwei Jahre wird es mindestens dauern, bis sich Europa vom russischen Gas unabhängig gemacht und ein neues robustes Versorgungssystem aufgebaut hat. Dann könnte der Moment kommen, da die Spekulationen auf steigende Notierungen implodieren und der Gaspreis ins Bergfreie stürzt. Doch derzeit traut sich niemand, darauf zu wetten.
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