Alle Storys
Folgen
Keine Story von Frankfurter Rundschau mehr verpassen.

Frankfurter Rundschau

Die Summe Europas

Frankfurter Rundschau (ots)

Die transatlantische Partnerschaft beruhte immer auf zwei Säulen: gemeinsamen Werten (von der liberalen Demokratie über Freiheitsrechte des einzelnen bis zum Rechtsstaat) und gemeinsamen Interessen (von der Verteidigung bis zur Marktwirtschaft). Beides wackelt. Das trifft Europa in einem schwachen Moment.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron proklamierte Europas strategische Autonomie. Doch ist davon wenig erkennbar. Zwar tritt Macron in der Debatte über Beistand für die Ukraine nochmal stark auf - aber nur, weil die Außenpolitik die letzte Domäne ist, die dem Staatschef noch verbleibt. Innenpolitisch ist er ohne Mehrheit.

Dem scheidenden Bundeskanzler Olaf Scholz blieb Europa immer fremd. Friedrich Merz reiste mit neu verhandelten Milliarden-Sondervermögen nach Brüssel an. Die bloße Höhe der Mittel verschafft ihm Respekt. Doch sein selbstherrlicher Stil wird manche noch grämen.

Bleibt überraschenderweise nur der britische Premier Keir Starmer. Erst langsam beginnt die EU zu begreifen, was durch den Brexit an Erfahrungsschatz auf der Brüsseler Bühne verloren gegangen ist.

Es geht daher bei den Sondervermögen in Brüssel und Berlin nicht um die bloße Höhe der Summen. Sondern um die Summe Europas. Neue, pragmatische Strukturen müssen gefunden werden, um Länder wie Großbritannien und Norwegen stärker in europäische Sicherheitsstrukturen (und ihre Finanzierung) einzubinden.

Pressekontakt:

Frankfurter Rundschau
Ressort Politik
Telefon: 069/2199-3222

Original-Content von: Frankfurter Rundschau, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Frankfurter Rundschau
Weitere Storys: Frankfurter Rundschau
  • 05.03.2025 – 17:26

    Die Union hat gelogen

    Frankfurter Rundschau (ots) - Diesen Rekord muss man erst mal schaffen: CDU-Chef Friedrich Merz hat noch vor seiner mutmaßlichen Wahl zum Kanzler sein zentrales Wahlversprechen gebrochen. Vor nicht ganz drei Wochen noch hat Friedrich Merz auf ausnahmslos jeder Wahlveranstaltung versichert, dass die Schuldenbremse quasi heilig sei. Die milliardenteuren Wahlversprechen seiner Partei wollte er finanzieren, indem er die angeblichen Faulpelze aus dem Bürgergeld in Arbeit ...

  • 04.03.2025 – 17:18

    Keiner gewinnt

    Frankfurt (ots) - US-Präsident Donald Trump versucht auch in seiner zweiten Amtszeit, was in seiner ersten nicht geklappt hat. Er will mit höheren Zöllen Arbeitsplätze ins Land holen und die Staatskassen füllen. Doch statt dessen werden die Firmen die zusätzlichen Kosten auf die Verbraucherinnen und Verbraucher abwälzen und so deren Leben verteuern. Außerdem belasten die Abgaben die grenzüberschreitende Wirtschaft, wo etwa Autos während der Produktion mehrfach die ...

  • 03.03.2025 – 17:45

    Besser spät als nie

    Frankfurt (ots) - Wer bei der Bundestagswahl die Union wegen ihrer strikten Haltung zu neuen Staatsschulden gewählt hat, dürfte sich verwundert die Augen reiben: Es läuft alles darauf hinaus, dass CDU und CSU mit SPD und Grünen mit Hilfe des alten Bundestags die Schuldenbremse de facto aushebeln werden, indem per Grundgesetzänderung Kredite über Hunderte Milliarden Euro für Verteidigungsausgaben und Investitionen ermöglicht werden. Man muss von bewusster ...