Verbraucherrat: Bautechnik
Problemfall Keller
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Berlin (ots)
Wer ein Haus baut, wünscht sich Lebensqualität und Komfort, ausreichend Wohn- und Abstellflächen. Braucht man dafür auch einen Keller? Diese Entscheidung ist abzuwägen. Denn Kosten und Aufwand für den Kellerbau sind erheblich.
Das Problem: Nutzung und Wirtschaftlichkeit rechtzeitig klären In Ballungsräumen sind Kellerräume wertvolle Ergänzung teuren Wohnraums. Deren Nutzung kann sich vom Gästezimmer über Hobbyecken für sportliche Aktivitäten, Werkstatt, Hauswirtschaftsräume bis hin zu diversem Stauraum erstrecken. Allerdings hat eine geplante Nutzung - beispielsweise als Nassraum - großen Einfluss auf die baulichen Anforderungen. Deshalb ist das Raumkonzept des Hauses einschließlich der optimalen Kellernutzung bei der Planung frühzeitig zu klären. Zu berechnen ist vor allem, ob die Kosten für einen Keller gegenüber dem zu erzielenden Raumgewinn wirtschaftlich vertretbar sind.
Worauf kommt es an?
Voraussetzung für ein funktionierendes Kellergeschoss ist ein Baugrundgutachten, um die Höhe des Grundwasserspiegels und die Tragfähigkeit des Untergrundes zu prüfen. Statik und Dimensionierung des Kellers hängen davon ab. Mit genauer Kenntnis der Baugrundverhältnisse lassen sich Bodenaushub, eine möglicherweise notwendige Wasserhaltung während der Baumaßnahme und gegebenenfalls eine Bodenverbesserung oder Bodenaustausch festlegen. Für die Kalkulation der Kosten spielt das eine erhebliche Rolle.
Wichtig: Anforderungen an Dichtheit beachten
Die Höhe des Grundwasserspiegels oder vorhandenes Schichtenwasser ist Grundlage für die Dichtheit des Kellers. Je nach künftiger Nutzung der Kellerräume sind deren klimatischen Bedingungen festzulegen. Ein Gästezimmer zieht andere Anforderungen nach sich als ein Lagerraum. Zu klären ist, ob das öffentliche Abwassernetz eine natürliche Entwässerung der Kellerräume zulässt. Im aufwändigsten Fall muss eine Hebeanlage für Schmutzwasser installiert werden.
Fehler vermeiden: Wetterkapriolen vorbeugen
Nur territorial begrenzt kann ein Keller ins trockene Erdreich hinein gebaut werden. Witterungsverhältnisse sind immer öfter durch Starkregen oder kalte Winter geprägt. Ein einst niedriger Grundwasserstand kann durch vermehrte Regengüsse überproportional ansteigen. Dann steht ein nur gegen Bodenfeuchtigkeit abgedichteter Keller plötzlich im Wasser und erleidet Feuchteschäden. Deshalb sollte das Kellermauerwerk so hergestellt werden, dass von aufstauendem Sickerwasser oder drückendem Wasser keine Gefahren ausgehen.
Entscheidend: Langlebigkeit und bautechnische Qualität
Erfordernisse für Langlebigkeit und Nutzung des Kellers beeinflussen die bautechnische Qualität der Ausführung. Zumeist werden Kellerwände aus großformatigen Mauersteinen, aus vergossenem Beton oder Betonfertigteilen montiert. Entscheidend ist die sorgfältige Abdichtung gegen Feuchte im Erdreich. Dabei müssen durchdringende Bauteile wie Wasserrohre, Elektroanschlüsse etc. sowie Kellerlichtschächte der Dichtheit angepasst werden. Niederschlagswasser darf nicht über vernachlässigte Kellerfenster den Keller fluten können.
Ernstnehmen: gute Dämmung sichert energetische Effekte und Förderung
Es empfiehlt sich, den Keller komplett und ausreichend zu dämmen. Dabei sollte neben der in Auge gefassten Nutzung das energetische Konzept des Hauses berücksichtigt werden. Wer Gelder aus KfW-Programmen für energieeffizientes Bauen und Modernisieren beantragen will, muss energetische Kriterien erfüllen. Dabei orientiert sich der Wärmeschutz des Gesamtbauvorhabens immer an den gesetzlichen Mindestanforderungen.
BSB-Tipp von Dipl. Ing. Torsten Matthäus, Bauherrenberater, Rostock: Der Keller muss kein Problemfall werden. Sind vor Auftragserteilung die Bedingungen für den Kellerbau mit Fachleuten genau geklärt und wird der Bau des Hauses dann von unabhängigen Beratern mit einer Qualitätskontrolle begleitet - wie sie der BSB für seine Mitglieder anbietet - wird es kaum zu kostenintensiven Mängeln kommen. Zudem ist bei kontinuierlich steigenden Energiepreisen jeder Bauherr gut beraten, nicht nur die gesetzlichen Mindestanforderungen zugrunde zu legen. Wer ein wirtschaftlich vertretbares Optimum an energetischen Maßnahmen umsetzt, kann Energiekostensteigerungen gelassener entgegen sehen.
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