Junges Paar trotzt demografischem Strom/ ZDFinfo-Reportage über strukturelle Probleme in Brandenburg
Mainz (ots)
Raus aus dem Osten, ab in den Westen: So denken und handeln viele junge Menschen seit der Wende. Darum droht vielen ostdeutschen Regionen häufig der demografische Kollaps. Aber es gibt auch Gegenbeispiele. Die ZDFinfo-Reportage "Wir bleiben - Glauben an die neue Wende", porträtiert am Montag, 8. April 2013, 10.00 Uhr, ein junges Paar, das sich bewusst dafür entschieden hat, im Elbe-Elster-Kreis im Süden Brandenburgs zu leben und dort sein Glück zu suchen.
Katja und Martin sind dort geboren und aufgewachsen. Zum Studium waren die beiden 30-Jährigen weggezogen, kamen danach zurück - und sie wollen bleiben. Sie wollen gemeinsam gegen den demografischen Strom schwimmen und hoffen auf eine Zukunft in einer Region, in der viele Menschen keine Hoffnung mehr finden.
Die Geschichte des jungen Paares macht die strukturellen Probleme der Region sichtbar und zeigt auf, warum sich junge Menschen trotz allem dafür entscheiden, zu bleiben. Der Film dreier junger Reporter dokumentiert Katjas und Martins Pläne zu heiraten, in der Umgebung von Finsterwalde ein Haus zu bauen und eine Familie zu gründen.
Die Bevölkerung im Elbe-Elster-Kreis wird in den nächsten zwei Jahrzehnten um fast ein Viertel schrumpfen. Das schätzt das Statistische Landesamt. 2030 werden mehr als 40 Prozent der Menschen dort älter als 65 Jahre alt sein. Schon jetzt kommen auf jede Geburt zwei Todesfälle. Die Arbeitslosenquote liegt bei knapp 14 Prozent, und die Zahl der Zuwanderungen liegt deutlich unter den Abwanderungen. Mehr als die Hälfte der Menschen, die den Landkreis verlassen, sind jünger als 30 Jahre.
Der Lokaljournalist Dieter Babbe kommt als Chronist seiner Heimat im Film zu Wort und erzählt dabei auch von seinem Sohn, der heute im Ruhrgebiet lebt. Die Reporter besuchen Martins ehemalige Schule, wo sich die Abiturienten über ihre Zukunft unterhalten. Und sie begleiten die Leiterin eines Bibliothek-Busses, die mit ihrer Arbeit versucht, junge Familien in der Region zu halten.
Der Film entstand als Abschlussarbeit dreier Journalistik-Diplomanden an der Technischen Universität Dortmund. Alle drei Reporter sind Jahrgang 1985.
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