Analyse der Gewinnverteilung: Wenn halb Europa Lotto spielt und am Ende Deutschland gewinnt
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Münster (ots)
Wenn es nach der statistischen Wahrscheinlichkeit ginge, wären seit Start von Europas größter Lotterie Eurojackpot im März 2012 nur einige wenige der ausgeschütteten Großgewinne nach Deutschland gegangen. Schließlich wird Eurojackpot in 14 europäischen Nationen gespielt. Tatsächlich und überraschend sind aber gleich 66 der bislang insgesamt 134 Großgewinner Tipper aus Deutschland. Und noch frappierender: Rund 60 Prozent der Gesamtsumme an Großgewinnen sind seit Start der Lotterie vor eineinhalb Jahren nach Deutschland ausgezahlt worden - entgegen jeder Wahrscheinlichkeitsrechnung.
Zu diesem Schluss kommt jetzt eine Untersuchung von WestLotto. WestLotto koordiniert die Eurojackpot-Lotterie von Münster aus und hat alle Großgewinne - das sind Einzelgewinne von mindestens 100.000 Euro - analysiert und darüber hinaus untersucht, wohin die meisten dieser Gewinne gegangen sind. Da Eurojackpot in 14 Ländern gespielt wird, hätte Deutschland nach Länderanzahl bislang eigentlich mit nur sieben Prozent der Summe aller Großgewinne zufrieden sein müssen. Und selbst mit Blick auf den Anteil der Deutschen an der Gesamtbevölkerung aller Eurojackpot-Länder wären lediglich gut 30 Prozent zu erwarten gewesen. Tatsächlich sind es bislang für Deutschland 60 Prozent der Großgewinne bzw. 162,9 Mio. der entsprechenden Gewinnsumme von 278,4 Mio. Euro. Axel Weber, Eurojackpot-Sprecher: "Bei der regelmäßigen Veröffentlichung der Eurojackpot-Gewinner hatten wir das Gefühl, dass Deutschland doch sehr häufig dabei ist. Wir sind der Sache auf den Grund gegangen und nun allerdings vom Ergebnis selbst überrascht. Mit dieser deutschen Dominanz hätten wir nicht gerechnet. Das Glück schert sich eben nicht um Wahrscheinlichkeiten."
Drei der bislang vier größten Jackpots gingen an Deutsche
Zum Gesamtergebnis der Analyse passt eine weitere Auffälligkeit: Von den vier bislang größten Jackpot-Gewinnen gingen ebenfalls gleich drei nach Deutschland. Der bisher größte in Höhe von 46 Mio. Euro, der zweitgrößte in Höhe von 42 Mio. Euro und auch der bislang viertgrößte mit rund 28 Mio. Euro. Das überrascht, da in Südeuropa das Tippfieber eigentlich generell größer ist als in Deutschland. Dort gibt es statistisch gesehen in der Bevölkerung mehr Glücksspieler. Und diese spielen auch häufiger, weshalb die Südeuropäer vom Jackpot nach Wahrscheinlichkeitsrechnung eigentlich mehr hätten profitieren müssen als deutsche Tipper.
Im Übrigen gibt es auch Nationen, die wiederum gegen jede Statistik zu kurz gekommen sind. Am wenigsten Glück haben unter allen Eurojackpot-Ländern bisher die Niederlande, Kroatien, Litauen und Island. Auf diese Länder entfällt seit Start nicht ein einziger Großgewinn.
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