Notstromversorgung durch Brennstoffzellen: Bund fördert Netzwerk Clean Power Net für 3 Jahre
Technologie in Teilbereichen vor Marktdurchbruch
Clean Power Net offizielles Leuchtturmprojekt im NIP
Berlin (ots)
Weil die Energiegewinnung aus Brennstoffzellen bei der Energiewende und dem Ausbau des neuen TETRA-Digitalfunknetzes eine zentrale Rolle spielt, wird sie künftig stärker gefördert. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) unterstützt rückwirkend zum 1. Juli 2013 für drei Jahre das Unternehmensnetzwerk Clean Power Net (CPN). Damit ist der Zusammenschluss aus 23 Unternehmen der Brennstoffzellenbranche offiziell gefördertes Leuchtturmprojekt im Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologie (NIP). Das NIP wird vom Bund und einer Unternehmensallianz als Zehnjahresprogramm von 2007 bis 2016 mit bis zu 1,4 Mrd. Euro bezuschusst.
Deutsche Brennstoffzellen-Hersteller erwarten in den kommenden Jahren nicht nur eine rapide Weiterentwicklung der Wasserstofftechnologie selbst, sondern auch der Infrastruktur und Logistik. Erstmals hat die Technik eine Chance zur kommerziellen Markteinführung und Etablierung. "Im Zuge der Energiewende braucht es nicht nur erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Entscheidend sind vor allem die Themen sichere Stromversorgung und Energieautarkie. Wie die sich häufenden Stromausfälle in Europa und den USA zeigen, sind moderne Gesellschaften bei großräumigen und langandauernden Unterbrechungen der Stromversorgung extrem gefährdet und verletzbar", sagt Henrik Colell, Sprecher des Netzwerks Clean Power Net. Die Brennstoffzellentechnologie kann besonders bei kritischen Infrastrukturen eine sichere Stromversorgung gewährleisten.
Laut CPN muss die Energiebereitstellung in der unterbrechungsfreien Notstromversorgung (USV) in der Telekommunikation und in anderen Industriezweigen anders gestaltet werden. "Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie sind eine wichtige Option, die zum erforderlichen Wandel unserer Energiesysteme beitragen können", erklärt Colell. Telekommunikationsbranche und Energieindustrie haben bereits mit der Entwicklung begonnen und erste Einzelprojekte demonstrieren den erfolgreichen Einsatz von Brennstoffzellen-Systemen in der Notstromversorgung. "Nun ist es an der Zeit, den Einsatz von Brennstoffzellen in den weltweiten Mobilfunk- und TETRA-Digitalfunknetzen zu forcieren. Hier eröffnen sich für deutsche Brennstoffzellen-Anbieter Exportchancen."
Jedoch gilt es, bei der Marktvorbereitung und -einführung von Brennstoffzellen in Industrie- und Business-Anwendungen noch zahlreiche Hindernisse abzubauen. Einerseits sind die Märkte stark diversifiziert. Andererseits gibt es viele unterschiedliche Technologieansätze. CPN will als offener, bundesweiter und branchenübergreifender Zusammenschluss entlang der Wertschöpfungskette helfen, eine effizientere und somit intelligentere, klimaschonende Energieversorgung für Industrieanwender zu realisieren. Auch die Zulieferindustrie soll gestärkt werden.
Über Clean Power Net
Clean Power Net (CPN) ist ein Zusammenschluss von 23 Unternehmen aus der Brennstoffzellenbranche. Das Projektmanagement des Netzwerkes obliegt der NOW GmbH. Die NOW GmbH ist eine im Februar 2008 gegründete strategische Allianz aus verschiedenen Bundesministerien, Industrie und Wissenschaft. NOW ist zentraler Ansprechpartner für die gesamte Wasserstoff- und Brennstoffzellenbranche in Deutschland. Ihr obliegen die Steuerung der Umsetzung des NIP sowie die fachlich-inhaltliche Prüfung und Vorauswahl von Demonstrationsprojekten. Durch diese Gesamtkoordination aus einer Hand wird eine zielgerichtete Entwicklung sichergestellt, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Clean Power Net ist zudem ein offizielles Leuchtturmprojekt des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien (NIP). Das NIP wurde zur Marktvorbereitung dieser Technologien gemeinsam vom BMVBS, BMWi, BMBF und BMU mit der Industrie und Vertretern der Wissenschaft gegründet. Das NIP wird als Zehnjahresprogramm von 2007 bis 2016 mit Mitteln des BMWi (anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung im Rahmen des Energieforschungsprogramms) sowie des BMVBS (Demonstrationsaktivitäten und Marktvorbereitung) von der Bundesregierung gefördert. Gemeinsam mit der Industrie stehen dem NIP in diesem Zeitraum Mittel von bis zu 1,4 Mrd. EUR zur Verfügung.
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