BVNF - Bundesverband niedergelassener Fachärzte e.V.
Von der Ruderbank in den Ruhestand
Oberpfalz (ots)
BFAV-Umfrage (Bayer. Facharztverband) unter Bayerns Ärzten zur Notfallversorgung. Bei einer 24h-Öffnung der Portalpraxen wollen 60 Prozent der Ärzte die "KV-Galeeren" vorzeitig verlassen. Mitten in die Diskussion um eine Rund-um-die-Uhr-Öffnung der KV Bereitschaftspraxen an den Kliniken platzt das Ergebnis einer kürzlich abgeschlossenen Umfrage des bayerischen Facharztverbandes unter den Vertragsärzten Bayerns.
Über 90 % der 688 Rückläufe (14% bei 5000 Aussendungen) lehnen eine Ausdehnung der Dienstverpflichtung in den Portalpraxen ab. 62 % der befragten Vertragsärzte kündigen im diesem Falle einen vorzeitigen Ausstieg aus dem KV System Richtung Ruhestand an.
"Treiben Politik und KVen das System weiter in Richtung einer KV-getragenen Staatsmedizin voran, so könnte der zu erwartende Versorgungs-Kollaps noch schneller kommen", warnt BFAV-Sprecher Dr. Wolfgang Bärtl. Nach Angaben der Ärzte planen knapp 25 % innerhalb der nächsten 4 und gar 43 % innerhalb der nächsten 6 Jahre den Ruhestand. Die Befragten geben deutlich zu verstehen, dass ihre Entscheidung auch von weiteren staatlichen Regelungen abhängt. Je mehr Zwang, desto eher verabschieden sich die Kollegen in den - auch vorzeitigen - Ruhestand.
Die BFAV-Vorstandsvorsitzende, Dr. Ilka Enger: "Wir sind keine Angestellten der KVen. Wir wollen nicht in KV-eigenen Portalpraxen an Kliniken im Schichtdienst arbeiten und dafür unsere eigenen Sprechstunden früher schließen."
Schlechte Noten bei der Umfrage gab es auch für die Bereitschaftsdienstreform der KV Bayerns.
"82,5 % der Befragten sprechen sich gegen die reformierte Fahrdienstregelung aus. Das sollte die KV-Verantwortlichen zum Nachdenken bringen", fordert Bärtl." Über 85 % der Rückläufe fordern eine Anpassung der Bereitschaftsdienste nach regionalen Bedürfnissen."
So lautet ein Vorschlag von 72% der befragten Vertragsärzte an die KV, den Fahrdienst in dieser Form einzustellen und durch einen flächendeckenden Transportdienst für Patienten in die (Bereitschafts-) Praxen zu ersetzen.
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