EU forciert Aufbau eines europaweiten Erdgastankstellennetzes
Berlin (ots)
Laut EU sollen im Verkehrssektor bis 2020 mindestens zehn Prozent erneuerbare Energien zum Einsatz kommen. Gleichzeitig soll die Abhängigkeit von Erdöl sinken. Alternative Antriebe können dazu einen entscheidenden Beitrag leisten. Die Europäische Kommission gab daher nun ein offizielles Strategiepapier heraus, das von einem Gesetzesvorschlag begleitet wird. Darin sprechen sich die Experten für Erdgas als wichtigen alternativen Kraftstoff aus. Sie empfehlen unter anderem den Aufbau eines flächendeckenden Erdgastankstellennetzes in allen EU-Mitgliedsländern und führen erstmals konkrete Vorgaben ins Feld, wie zum Beispiel eine maximale Entfernung von 150 Kilometern zwischen den Erdgastankstellen.
"Eine solche EU-Richtlinie war nötig, um europaweit einen Rahmen für Investitionen und die technologische Entwicklung im Verkehr zu setzen", sagt Dr. Gerhard Holtmeier, Vorstandsvorsitzender der NGVA Europe und Aufsichtsratsvorsitzender der erdgas mobil GmbH. Bislang habe es keine einheitlichen Standards zur Umsetzung einer europaweiten Infrastruktur für alternative Antriebe, wie Elektro, Wasserstoff oder Gas, gegeben. Das ändert sich nun grundlegend. In ihrer aktuellen Richtlinie identifiziert die Europäische Kommission Erdgas und Bio-Erdgas als ausgereifte und umweltschonende Technologie. Sie empfiehlt, die Zahl der Erdgastankstellen in Europa so weit zu erhöhen, dass die Stationen maximal 150 Kilometer voneinander entfernt liegen. Noch dazu soll es eine ausreichende Anzahl an Zapfsäulen in städtischen Ballungsräumen geben. "Dank der Energiewirtschaft, die kontinuierlich in den Ausbau des deutschen Erdgastankstellennetzes investiert, sind diese Auflagen hierzulande bereits erfüllt", erklärt Dr. Timm Kehler, Geschäftsführer der erdgas mobil GmbH. Bundesweit gibt es über 900 Erdgastankstellen.
Die Europäische Kommission sieht nun vor, eine einheitliche Infrastruktur auch in anderen Ländern zu schaffen. "Für die Erdgasmobilität ist das ein wichtiger Schritt vorwärts", so Holtmeier. "Denn ein gut ausgebautes Erdgastankstellennetz in Europa ist Voraussetzung, um neben Erdgas auch das noch umweltschonendere Bio-Erdgas bzw. zukünftig auch synthetisches Erdgas, welches durch das innovative Power-to-Gas Verfahren erzeugt werden kann, bereitzustellen." erdgas mobil begrüßt daher das Bekenntnis der Kommission zum Erdgasantrieb und weist gleichzeitig darauf hin, dass es wichtig sei, bei der Errichtung der Erdgastankstellen weitere Standards zu etablieren.
Auch das Potenzial von LNG (Liquefied Natural Gas) für schwere Nutzfahrzeuge erkennt die Europäische Kommission an - nicht zuletzt, da LNG schon heute die strengen Umweltstandards der Euro 6-Norm erfüllt: Das flüssige Erdgas ist genauso umweltschonend wie sein gasförmiges Pendant, ermöglicht jedoch noch höhere Reichweiten. Damit es sich im europäischen Liefer- und Transportverkehr etabliert, sollen bis Ende 2020 an allen Autobahnen im Kernnetz weitere öffentliche Tankstellen entstehen. Laut Strategiepapier soll ihr Abstand maximal 400 Kilometer betragen. "Das ist der richtige Ansatz", sagt Holtmeier. "Nur wenn für Europa eine konkrete Richtung vorgegeben ist, kann das von der EU geforderte Ziel einer nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Mobilität erreicht werden." Die Empfehlungen der Kommission gelte es daher, so schnell wie möglich in nationales Recht umzusetzen.
Über erdgas mobil
erdgas mobil ist eine Initiative führender Unternehmen der deutschen Gaswirtschaft, um Erdgas und Bio-Erdgas als Kraftstoff stärker auf dem Markt zu etablieren. Der an mittlerweile rund 900 Tankstellen in Deutschland erhältliche alternative Kraftstoff hat vor allem durch die Beimischung von Bio-Erdgas das Potenzial, langfristig einen bedeutenden Beitrag zur Verringerung von Emissionen im Straßenverkehr - insbesondere von CO2, Lärm, Stickoxiden und Feinstaub - zu leisten. So werden beispielsweise bei einer 20prozentigen Bio-Erdgas-Beimischung gegenüber einem Benziner rund 39 Prozent CO2 eingespart. Der Preis für den alternativen Kraftstoff liegt durchschnittlich rund 50 Prozent unter dem für Benzin, gegenüber Diesel können 30 Prozent gespart werden.
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