"Next Generation Praktikum" mobiler denn je
PRAKTIKANTENSPIEGEL: Mehr als die Hälfte wechseln bereitwillig den Wohnort für ein Praktikum - Gehalt ist dabei keine Einflussgröße
München (ots)
Die Diskussion um den Mindestlohn für Praktikanten ist derzeit in aller Munde. Für viele Praktikanten ist das Gehalt allerdings nicht der entscheidende Faktor, wenn es um die Wahl eines Praktikums geht. Vielmehr geht es ihnen dabei um eine positive Unternehmenskultur - für 89 Prozent aller Praktikanten der entscheidende Faktor. Ist diese gegeben, sind Praktikanten mobiler denn je. Das ist das Ergebnis des aktuellen PRAKTIKANTENSPIEGEL, der mit 7.500 Teilnehmern deutschlandweit wahrscheinlich größten Studie zum Thema. Initiatoren sind die HR-Unternehmensberatung CLEVIS sowie die Online-Jobbörse ABSOLVENTA Jobnet. Demnach sind mehr als die Hälfte der deutschen Praktikanten (53 Prozent) bereit, für ein Praktikum den Wohnort zu wechseln. Dabei beeinflusst die Höhe des Gehalts die Entscheidung für oder gegen einen Umzug nicht. Vielmehr steigt die Mobilität der kommenden Fach- und Führungskräfte mit der Länge und Qualität des Praktikums.
Auslandsaufenthalt - ja! Auslandspraktikum - nein!
Besonders attraktiv sind gemäß der Studie Praktika in Baden Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Bayern, was auf die vergleichsweise hohe Dichte an attraktiven Arbeitgebern in diesen Bundesländern zurückzuführen ist. Demgegenüber sind Praktika in Mecklenburg, dem Saarland, Brandenburg sowie Schleswig-Holstein weniger angesagt.
Zudem sind Praktika im Ausland überwiegend uninteressant für deutsche Praktikanten, die sich lieber im Inland auf ihren Einstieg in das Berufsleben vorbereiten. So geben zwar 49 Prozent von ihnen an, während des Studiums mindestens sechs Monate im Ausland verbracht zu haben, ein Praktikum absolvieren allerdings nur sieben Prozent außerhalb Deutschlands - und das obwohl ein Praktikantengehalt im Ausland mit durchschnittlich 944,25 Euro deutlich über dem gegenwärtigen in Deutschland (748,25 Euro) liegt. Auch der Zufriedenheitsgrad mit ausländischen Praktika ist im Ausland mit 78 Prozent ähnlich hoch wie in Deutschland (82 Prozent), was die Vermutung nahe legt, dass Studenten ihr Praktikum vor allem als wichtige Arbeitserfahrung ansehen, die möglichst nahe am späteren Berufswunsch liegen soll. Das schätzt auch Ludwig Preller, Geschäftsführer bei CLEVIS so ein: "Der Praktikantenspiegel zeigt deutlich: Die deutschen Praktikanten sind bereit für ein inhaltlich sinnvolles und lehrreiches Praktikum den Ort, an dem sie aktuell studieren oder wohnen zu verlassen. Das Gehalt spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Inhalt und Qualität des Praktikums liegen klar in ihrem Fokus."
Auch ABSOLVENTA-Geschäftsführer Christoph Jost sieht im Gehalt für Praktikanten keine wichtige Entscheidungsgröße: "Vor allem bei kleinen und mittelständischen Unternehmen deutet sich jetzt schon an, dass sich die geplante Einführung des Mindestlohns negativ auf die Zahl der angebotenen Praktika auswirkt. Folge: Der Mindestlohn geht voll zu Lasten des aus Sicht der Praktikanten gut funktionierenden Tauschgeschäfts, in dem sie zwar etwas weniger Geld akzeptieren, dafür aber tiefere Einblicke in das Geschäft des Arbeitgebers sowie wertvolles Praxiswissen für das spätere Berufsleben erhalten."
Der Praktikantenspiegel 2015 steht interessierten Teilnehmern ab sofort online unter www.praktikantenspiegel.de zur Beantwortung bereit. Den Teilnehmern winkt dabei unter anderem eine Reise nach Barcelona als Anreiz.
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Sascha Theisen
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