IFA: Banken setzen Sanierungsmanager ein
Kreditinstitute erhöhen Druck auf Autozulieferer
Hamburg (ots)
Die Banken der IFA Holding, Haldensleben (Sachsen-Anhalt), haben bei dem Gelenkwellenhersteller zwei Sanierungsmanager eingesetzt. Wie das Wirtschaftsmagazin BILANZ in seiner am Freitag erscheinenden Ausgabe berichtet, musste der Autozulieferer auf Geheiß der Banken Anfang Januar den ehemaligen Mitarbeiter der Unternehmensberatung Roland Berger, Arno Haselhorst, als sogenannten Chief Restructuring Officer und zum 1. März den bisherigen Geschäftsführer des südhessischen Automasierungsexperten Indat Robotics, Christoph Laeis, als Chief Operating Officer einstellen. IFA-Gründer Heinrich von Nathusius sprach gegenüber der BILANZ von einem "gewissen Automatismus der Banken zur Unterstützung von Restrukturierungsmaßnahmen". Dass die IFA zuvor Vorgaben der Banken in den Kreditverträgen nicht erfüllt habe, so von Nathusius, "das kann man so sehen".
Die Verbindlichkeiten der IFA (Umsatz: 650 Millionen Euro, 2.500 Mitarbeiter) waren im Jahr 2017 stark angestiegen, allein die Kredite bei Banken von rund 167 Millionen auf knapp 239 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr litt das Unternehmen unter der rückläufigen Autokonjunktur sowie unter den Problemen der Hersteller bei der Umstellung auf das neue Abgasreglement WLTP. Gegenüber der BILANZ räumte IFA-Gründer von Nathusius "fundamentale Fehler in den vergangenen fünf Jahren" ein, "deren Auswirkungen erst jetzt erkennbar" geworden sein. Im Zentrum stehe die "mangelnde Kostentransparenz", hier müsse jetzt "nachgearbeitet werden". Damit ist der geplante Verkauf des Unternehmens offenbar zunächst einmal vom Tisch. Seine Familie, so von Nathusius, könne "ja in ein paar Jahren einen neuen Anlauf nehmen".
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