Nahezu 20 000 unbegleitete Minderjährige unter den 2018 in der EU registrierten Asylsuchenden
Luxemburg (ots)
Im Jahr 2018 wurden 19.700 Asylbewerber, die in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) internationalen Schutz suchten, als unbegleitete Minderjährige eingestuft. Diese Zahl entspricht einem Rückgang um mehr als ein Drittel gegenüber 2017 (31.400) und ist damit niedriger als 2014 (23.100), als die Zahl unbegleiteter Minderjähriger nach den Jahren 2008-2013 mit einem relativ konstanten Niveau von etwa 12.000 pro Jahr erstmals anstieg. In der EU insgesamt machten unbegleitete Minderjährige im Jahr 2018 10% aller Asylbewerber unter 18 Jahren aus.
Im Jahr 2018 war die Mehrheit der unbegleiteten Minderjährigen männlich (86%). Drei Viertel waren zwischen 16 und 17 Jahre alt (14.800 Personen), während die Altersgruppe der 14- bis 15-Jährigen einen Anteil von 17% (3.400 Personen) und die der unter 14-Jährigen von 7% (1 400 Personen) hatte. Über die Hälfte der Asylbewerber, die 2018 in der EU als unbegleitete Minderjährige eingestuft wurden, waren Staatsangehörige eines der folgenden sechs Länder: Afghanistan (16%), Eritrea (10%), Pakistan und Syrien (jeweils 7%) sowie Guinea und Irak (jeweils 6%).
Diese Informationen werden von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, herausgegeben.
Im Jahr 2018 wurde die größte Anzahl der als unbegleitete Minderjährige eingestuften Asylbewerber in Deutschland registriert (4.100 unbegleitete Minderjährige bzw. 21% aller, die in den EU-Mitgliedstaaten registriert wurden), gefolgt von Italien (3.900 bzw. 20%), dem Vereinigten Königreich (2.900 bzw. 15%) und Griechenland (2.600 bzw. 13%). Unter den Mitgliedstaaten mit mehr als 1.000 als unbegleitete Minderjährige eingestuften Asylbewerbern im Jahr 2018 wurden die höchsten Anstiege im Vergleich zum Vorjahr im Vereinigten Königreich (700 unbegleitete Minderjährige mehr im Jahr 2018 als 2017 bzw. +30%) und Griechenland (200 unbegleitete Minderjährige mehr im Jahr 2018 als 2017 bzw. +8%) verzeichnet. Die stärksten Rückgänge wurden hingegen in Italien (6.100 unbegleitete Minderjährige weniger im Jahr 2018 als 2017 bzw. -61%) und Deutschland (5.000 weniger bzw. -55%) registriert.
Die höchsten Anteile an unbegleiteten Minderjährigen unter allen minderjährigen Asylbewerbern wurden im Jahr 2018 in Slowenien (70%) und Bulgarien (57%) registriert, gefolgt vom Vereinigten Königreich (31%), Rumänien (25%), Zypern (24%), sowie Dänemark, den Niederlanden und der Slowakei (jeweils 22%).
Vollständige Pressemitteilung (PDF-Version) auf der Eurostat-Webseite abrufbar: http://ec.europa.eu/eurostat/news/news-releases.
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