Geflüchtete beginnen ihr Praktikum als Busfahrer
Letzte Phase der Ausbildung
Teilnehmer erwartet eine unbefristete Anstellung bei der KVB
Köln (ots)
Für fünf Geflüchtete hat in diesen Tagen die letzte Phase ihrer Ausbildung zum Busfahrer begonnen. Die Teilnehmer (eine Frau, vier Männer) aus Iran, Irak und Syrien haben jetzt ein insgesamt dreimonatiges Praktikum begonnen, nach dessen erfolgreichem Abschluss sie eine unbefristete Anstellung bei den Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB) erwartet. Das Integrations-Projekt hat die KVB in enger Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit Köln, dem Jobcenter Köln und dem Bildungswerk Verkehr Wirtschaft Logistik Nordrhein-Westfalen realisiert.
Die Ausbildung, die im September 2016 begonnen hat, dauert rund ein Jahr. Die Bewerber waren zuvor von der Arbeitsagentur zum Einstellungstest eingeladen und anschließend von der KVB für den Ausbildungskurs ausgewählt worden. Sie absolvierten zunächst einen Sprachkurs bei der Fortbildungsakademie der Wirtschaft. Anschließend machten diejenigen, die ihn noch nicht hatten, parallel zur regulären Ausbildung den Führerschein der Klasse B. Dann folgte die Qualifizierung zum Busfahrer (Führerschein Klasse D) mit einer Abschlussprüfung vor der Industrie- und Handelskammer. Wer jetzt auch noch das Praktikum erfolgreich absolviert, bekommt eine unbefristete Festanstellung als Busfahrer. Aus unterschiedlichen Gründen haben nicht alle der 13 Geflüchteten, die die Ausbildung begonnen haben, diese letzte Phase erreicht.
"Beeindruckt vom Engagement der Teilnehmer"
"Wir sind beeindruckt, mit welcher Energie und welchem Engagement die Teilnehmer die Ausbildung bewältigt haben", sagte Peter Densborn, Mitglied des Vorstandes und Arbeitsdirektor der KVB. "Keinem Bewerber wurde etwas geschenkt, alle Prüfungen wurden unter regulären Bedingungen absolviert. Die Teilnehmer mussten nicht nur die Sprachkompetenz erwerben, sondern sich auch mit einer Vielzahl von technischen Fachbegriffen vertraut machen. Und das alles in einem für sie neuen und schwierigen Lebensumfeld." Densborn betonte, dass die KVB mit der beruflichen Perspektive, die sie den Geflüchteten biete, einen wichtigen Beitrag zu deren Integration leiste und damit ihrer sozialen Verantwortung nachkomme.
Karl Schroeteler, Bereichsleiter Bus bei der KVB, ergänzte: "Als Busfahrer in einer Großstadt wie Köln unterwegs zu sein, ist eine besondere Herausforderung. So engagiert, wie die Lehrgangsteilnehmer die Ausbildung bisher bewältigt haben, trauen wir ihnen zu, auch diese Herausforderung zu meistern."
Ali Asghar Moradzadeh (33, Iran) und Mohammad Trabelsi (26, Syrien), zwei der Lehrgangsteilnehmer, äußerten sich sehr zufrieden mit dem bisherigen Verlauf des Projektes: "Wir sind der KVB und den anderen Partner sehr dankbar, dass sie uns die Chance gegeben haben, hier eine Ausbildung zu machen und einen Job zu bekommen."
"Vorreiterrolle der KVB"
Roswitha Stock, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Köln: "Ich möchte den Kölner Verkehrs-Betrieben ganz herzlich für Ihr Engagement und das Angebot an die geflüchteten Menschen danken. Sie haben mit diesem Projekt nicht nur in Köln eine Vorreiterrolle eingenommen. Geflüchteten Menschen in unserer Gesellschaft berufliche Chancen zu eröffnen und Berufe erlebbar und erlernbar für sie zu machen, ist eine große Aufgabe für uns alle. Wir freuen uns, die erfolgreichen Absolventen und die KVB dabei unterstützt haben zu können."
"In enger Zusammenarbeit von Jobcenter Köln, der KVB als Arbeitgeber und dem Bildungswerk Verkehr, Wirtschaft und Logistik als Bildungsträger qualifizieren wir geflüchtete Menschen zielgerichtet zum Busfahrer oder zur Busfahrerin", so Olaf Wagner, Geschäftsführer des Jobcenter Köln. "Wir erhoffen uns damit, sie nachhaltig in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu integrieren und damit die Chancen zu einem selbstbestimmten Leben in unserer Gesellschaft weiter zu verbessern."
Praktikumsplätze und Ausbildungsstellen
Die Busfahrschule ist nicht das einzige Engagement der KVB für Geflüchtete. Das Unternehmen stellt außerdem sechs Praktikumsplätze zur Verfügung, jeweils drei im kaufmännischen und technischen Bereich. Zwei junge Männer haben im August vorigen Jahres ihre Ausbildung zu Fachkräften im Fahrbetrieb Bus begonnen und diese bisher erfolgreich absolviert; im nächsten Monat wird ein Geflüchteter eine Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb Stadtbahn beginnen. Ein Geflüchteter aus Syrien hat nach einem Praktikum eine Festanstellung im Bereich der Nord-Süd Stadtbahn bekommen.
Jürgen Fenske, Vorstandsvorsitzender der KVB und Präsident des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), hatte im vorigen Jahr die dem Verband angeschlossenen Unternehmen aufgerufen, neue Stellen für Geflüchtete zu schaffen. Seitdem haben die Unternehmen knapp 730 Praktikums-, Hospitanz- oder Ausbildungsstellen und sogar feste Arbeitsplätze eingerichtet.
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