Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV)
Rauchen erhöht Parodontitisrisiko
Berlin (ots)
"Bei Rauchern ist das Risiko, an einer schweren Parodontitis zu erkranken, deutlich höher als bei Nichtrauchern. Mindestens jeder vierte Raucher ist betroffen. Und die Wahrscheinlichkeit für Mundhöhlenkrebs steigt ebenfalls." Darauf wies der Vorsitzende der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), Dr. Jürgen Fedderwitz, heute anlässlich des bevorstehenden Weltnichtrauchertages am 31.05. hin.
Wie negativ sich Tabakkonsum auf Zahnfleisch und Zahnhalteapparat auswirkt, belegen laut Fedderwitz die Ergebnisse der jüngsten Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS IV) des Institutes der Deutschen Zahnärzte. Danach leiden 27,1 Prozent der Raucher im Alter von 35 bis 44 Jahren an einer schweren Parodontitis, und Rauchen ist der größte Risikofaktor für die Entstehung der Krankheit. Der KZBV-Vorsitzende weiter: "Rauchen verschlechtert die Durchblutung im Mundraum. Die Leute paffen sich damit regelrecht das Zahnfleisch kaputt. Es wird anfälliger für chronische Entzündungen, die den Kieferknochen schädigen und irgendwann zum Zahnverlust führen können, wenn sie nicht behandelt werden. Besonders tückisch dabei ist, dass Rauchen das Zahnfleischbluten als typisches Warnsymptom der Erkrankung unterdrückt, der Betroffene also lange Zeit gar nichts merkt."
Die Daten der Krebsregister würden zudem zeigen, dass Raucher bis zu sechsmal häufiger an Tumoren im Mund- und Rachenraum erkranken als Nichtraucher. Für Fedderwitz ein Grund mehr für den regelmäßigen Zahnarztbesuch: "Mundhöhlenkrebs wird oft erst bei zahnärztlichen Kontrolluntersuchungen entdeckt. Für den halbjährlichen Kontrollcheck beim Zahnarzt zahlen gesetzlich Krankenversicherte keine Praxisgebühr. Raucher sind Risikopatienten und sollten diesen Check auch als Krebsfrüherkennungsuntersuchung ernst nehmen. Noch besser ist es natürlich, das Rauchen aufzugeben und trotzdem alle sechs Monate nachsehen zu lassen."
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