Kernergebnisse der Gothaer-Studie 2006 - Repräsentative forsa-Befragung - Die schizophrene Republik
Köln (ots)
Kernergebnisse
- Die Bundesbürger sind tief gespalten: Sie haben hohe Erwartungen an ein aktives und langes Leben. Gleichzeitig sieht jeder dritte Deutsche den Staat in der Verantwortung für die Altersvorsorge. Im Osten ist es fast jeder zweite (44 Prozent).
- Jeder zweite Deutsche hat Angst vor finanzieller Armut im Alter. Bei den 20- bis 39-Jährigen sind es sogar 61 Prozent.
- Gleichzeitig ist die Mehrheit (72 %) nicht bereit, sich für ihre Altersvorsorge finanziell stärker einzuschränken.
- Lediglich die Gruppe der Beamten kann sich vorstellen, für eine bessere Versorgung der jüngeren Generation Einschnitte im Alter hinzunehmen.
- Traditionelle Vorsorgeinstrumente wie das Sparbuch sind nach wie vor bei 58 Prozent der Deutschen beliebt. Zum Vergleich: Nur 19 Prozent setzen auf eine Riester-Rente.
- Für finanzielle Beweglichkeit muss nach Meinung der Deutschen am besten vorgesorgt werden noch vor körperlicher und geistiger Beweglichkeit.
Die schizophrene Republik
Finanzielle Beweglichkeit im Alter muss nach Meinung der Deutschen am besten vorgesorgt werden, vor körperlicher und geistiger Beweglichkeit / Angst vor Armut ist weit verbreitet / Staat wird stark in der Verantwortung gesehen / Wenig Bereitschaft, sich stark finanziell einzuschränken / Kernergebnisse der repräsentativen Gothaer-Studie "Wie beweglich sind die Deutschen im Alter - geistig, körperlich und finanziell?"
Die Bundesbürger sind tief gespalten, zumindest was ihre Erwartungen für ihr Alter betrifft. Sie haben klare Vorstellungen und hohe Ansprüche an einen guten Lebensstil bis ins hohe Alter. So ist es 74 Prozent sehr wichtig, geistig beweglich zu bleiben. 65 Prozent betrachten es als sehr wichtig, körperlich flexibel im Alter zu sein. Um dies zu gewährleisten, halten 67 Prozent der Deutschen regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und medizinische Check-Ups für sinnvoll. Die überwiegende Mehrheit der Deutschen meint, um geistig flexibel zu sein, sei es förderlich, aktiv im Leben zu stehen (91 Prozent), zu reisen oder Neues kennen zu lernen (71 Prozent). Gleichzeitig sehen 31 Prozent der Deutschen ausschließlich oder hauptsächlich den Staat in der Pflicht für die finanzielle Versorgung im Ruhestand. Im Osten sind es sogar 44 Prozent. Weniger als ein Drittel (29 Prozent) der Bundesbürger sagen, die Verantwortung für die Altersvorsorge trägt jeder hauptsächlich oder ausschließlich für sich selbst.
"Wir erleben in Deutschland heute eine paradoxe Situation, in der Anspruch und Wirklichkeit auseinander klaffen", fasst Dr. Helmut Hofmeier, Vorstandsvorsitzender der Gothaer Lebensversicherung AG, die Ergebnisse der repräsentativen Gothaer-Studie zusammen. "Die Deutschen werden immer älter und wollen auch im Alter geistig und körperlich beweglich bleiben. Dies kostet Geld. Gleichzeitig gehen die tatsächlichen Leistungen der gesetzlichen Rente kontinuierlich zurück und die Menschen sind nicht bereit, sich stärker für ihre Altersvorsorge zu engagieren. Hier steuern wir auf ein Dilemma zu." Denn trotz einer weit verbreiteten Angst vor finanzieller Armut im Alter (47 Prozent, im Osten: 54 Prozent), sind 72 Prozent der Bundesbürger nicht bereit, sich für ihre finanzielle Vorsorge heute stärker einzuschränken.
Für 83 Prozent der Bevölkerung gehören inzwischen auch Phasen der Arbeitslosigkeit zu einem normalen Berufsleben dazu. Dies erfordert mehr Flexibilität in der Altersvorsorge, indem beispielsweise die Beiträge zeitweise reduziert oder gar ausgesetzt werden können. So sehen 31 Prozent Flexibilität ihrer Vorsorge bei Laufzeit und Beitrag neben der Sicherheit und Ertrag als wichtige Kriterien an. "In punkto körperlicher und geistiger Beweglichkeit für die Altersvorsorge haben wir alle unsere Hausaufgaben gemacht und sind sehr aufgeklärt", erklärt Hofmeier. "Eine ähnliche Offenheit und Aufklärung brauchen wir auch bei der finanziellen Vorsorge. Wir müssen uns klar machen: Nur wenn jeder Einzelne bereit ist, für sich selbst und entsprechend seiner finanziellen Möglichkeiten vorzusorgen, besteht die Chance, dass die Wünsche nach finanzieller, wie körperlicher und geistiger Vitalität im Alter auch in Erfüllung gehen werden."
Die Gothaer-Studie 2006
"Wie beweglich sind die Deutschen- geistig, körperlich und finanziell?" Die repräsentative Studie: 1.019 computergestützte Telefoninterviews, Zeitraum: 31. März 2006 - 06. April 2006, Feldinstitut: forsa. Grundgesamtheit: In Privathaushalten lebende deutschsprachige Bevölkerung im Alter ab 20 Jahren.
Ihre Ansprechpartnerin:
Corinna Hartmann Gothaer Versicherungsbank VvaG Presse u. Unternehmenskommunikation Gothaer Allee 1 50969 Köln Telefon: 0221/308 - 4545 Fax: 0221/308 - 4530 E-Mail: corinna_hartmann@gothaer.de Homepage: www.gothaer.de
Original-Content von: Gothaer Finanzholding AG, übermittelt durch news aktuell