Rede mit - bestimme mit - gestalte mit! Ganztagschulkongress 2018 in Hamburg
Hamburg - Wie kann Schule für Kinder und Jugendliche der beste Ort sein? Mit dieser Frage beschäftigen sich etwa 400 Pädagogen, Lehrer, Schulleiter und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Behörden aus ganz Deutschland auf dem Ganztagsschulkongress an der Grund- und Stadtteilschule Alter Teichweg in Hamburg.
Be part! an Hamburgs bester Ganztagsschule
Demokratielernen ist in den letzten Jahren als Konzeption zunehmen in Erscheinung getreten. Im Fokus stehen dabei nicht mehr ausschließlich der kognitive Umgang mit Demokratie und Politik als Staatsform, sondern ein Lernen, das von der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen ausgeht. Schulen haben längst erkannt, dass den Lernenden mehr Verantwortung zugemutet werden darf, kann und muss. Warum ist es für eine Schule so wichtig, sich für mehr Beteiligung ihrer SchülerInnen einzusetzen? "Die Schule ist ein Ort der Beteiligung, weil Bildung alle angeht und weil starke Schulen, starke Menschen hervorbringen und starke Menschen, starke Abschlüsse machen", antwortet Björn Lengwenus, Schulleiter der Grund- und Stadtteilschule am Dulsberg. Beteiligung und Demokratieerfahrung der Kinder und Jugendlichen sind integraler Schwerpunkt an seiner Schule, die erst kürzlich als Hamburgs beste Ganztagsschule ausgezeichnet wurde. Ab der 1. Klasse gibt es Schülerräte, werden die Kinder ermutigt, eigene Wege zu gehen. An wichtigen Entscheidungen werden alle Schüler beteiligt. Einmal im Jahr reisen sie mit Schulleitungsmitgliedern zu einer mehrtägigen Zukunftswerkstatt, um eigene Ideen in die Entwicklung der Schule einzubringen. Unter dem Leitsatz "Be part!" bietet die Grund- und Stadtteilschule am Alten Teichweg vielfältige Teilhabe- und Gestaltungsmöglichkeiten für Schüler, Eltern, Lehrer und außerschulische Partner.
Open Space - Demokratie in der Ganztagsschule
"Die Schule ist die einzige Institution, die alle Kinder erreicht und das ist eine große Chance", verdeutlicht Lengwenus, als er seine Gäste dazu ermutigt, gemeinsam darüber nachzudenken, wie eine Schule gestaltet werden muss, um Mitbestimmungsmöglichkeiten zu eröffnen und Demokratieverständnis zu fördern. Alle Teilnehmer haben in einem Open Space die Möglichkeit, offen ihre Anliegen zu benennen und mit anderen Interessierten in Kleingruppen daran zu arbeiten. Der Open Space ist eine Methode, selbstbestimmte und ergebnisorientierte Diskussionen rund um das Thema Demokratiebildung in der Ganztagsschule zu führen. Dabei werden Arbeitsergebnisse, Vorschläge und Absprachen laufend protokolliert und sofort veröffentlicht. Mit seinem bewährten Format möchte der Ganztagsschulverband den Kongressteilnehmern die Möglichkeit eröffnen, gegenseitig Erfahrungen auszutauschen, gemeinsam Ideen zu entwickeln und im Anschluss an die Tagung umzusetzen.