EU-Datenschutz: Jeder zweiten Bank läuft bei DSGVO die Zeit davon
Böblingen (ots)
Die Banken in Deutschland sind aktuell auf die EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) nur unzureichend vorbereitet: 56 Prozent der Bankmanager berichten derzeit von einem schwachen Reifegrad, wenn es um die DSGVO-Compliance der Prozesse geht - und das nur knapp sechs Monate, bevor die neuen EU-Regeln zum Schutz personenbezogener Daten im Mai 2018 in Kraft treten. Das sind Ergebnisse der DXC-Studie "EU-Datenschutz DSGVO", die vom weltweit führenden unabhängigen end-to-end IT-Dienstleister DXC Technology (NYSE: DXC) über ein Marktforschungsinstitut durchgeführt wurde. Dafür wurden Bankmanager in Deutschland (N=100) zum Stand der Umsetzung der DSGVO in ihrem Hause befragt.
"Die neue Grundverordnung der EU soll die verschiedenen Datenschutzgesetze in Europa harmonisieren. Ziel ist, personenbezogene Daten vor dem Hintergrund einer sich rasch verändernden digitalen Welt besser zu schützen und zu sichern", sagt Jens-Thorsten Rauer, Director Banking and Capital Markets North and Central Europe bei DXC Technology. "Wie unsere Umfrage zeigt, kennen gut drei von vier Bank-Manager in Deutschland bereits die neue EU-Datenschutz-Verordnung. Dieselbe Zahl an Experten geht davon aus, dass sich ihr Institut als Folge der neuen Regelungen verändern wird. Allerdings sagt nur rund jeder Vierte, das eigene Haus habe bei der Umsetzung einer entsprechenden DSGVO-Strategie bereits einen hohen Reifegrad erreicht."
65 Prozent der Bankmanager rechnen damit, dass ihr Institut die eigenen Datenschutzregeln aufgrund der neuen EU-Regulierung ändern wird. Zudem geht die Mehrheit der Befragten davon aus, ihr Compliance-Management auf neue Risiken anzupassen - etwa in Bezug auf einen möglichen Image-Schaden für das Unternehmen (55 Prozent). 40 Prozent sagen, dass die Datenschutz-Technologie ihrer Bank betroffen sein wird. Auf ihrer DSGVO-Agenda mit den wichtigsten technologischen Aktionspunkten wollen sich 78 Prozent der Banken auf E-Mail-Sicherheit konzentrieren. Für 67 Prozent der Befragten hat das Passwort-Management Priorität - 66 Prozent wollen die mobile Zugangskontrolle verbessern.
"Nur knapp sechs Monaten vor Inkrafttreten der DSGVO bestätigen die Umfrage-Ergebnisse, was wir aus unserem Kundenkontakt ebenfalls erfahren: Die Banken sind sich zwar bewusst, dass die neuen EU-Regeln kommen werden. Bei der konkreten Vorbereitung gibt es jedoch Mängel - insbesondere fehlt es am Verständnis, welche Folgen auf das Unternehmen insgesamt zukommen", sagt Mirza Ahmad, Chief Technology Officer, Banking und Kapitalmärkte, Nord- und Zentraleuropa bei DXC Technology. "Im Zentrum der neuen Verordnung steht der Schutz von Kundendaten - die Auswirkungen reichen von Geschäftsprozessen bis hinein in die technologischen Plattformen. Dabei liegt der Schwerpunkt darauf, wie Daten genutzt und gespeichert werden. Im Mittelpunkt stehen zudem Maßnahmen zur Strukturierung, Steuerung und Sicherung von Informationen. Daher sollten Banken nicht nur sehr zügig aktiv werden, sondern gleichzeitig einen umfassenden strategischen Ansatz bestimmen, wie Daten in Zukunft verwaltet werden."
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