Mit Mikrokrediten Zukunft ermöglichen in Indonesien
Was bedeutet es, mit nur 2 EUR am Tag auskommen zu müssen? Für die 43-jährige Lodiwika aus Denpasar, Indonesien, und ihren Mann bedeutete es, dass ihr 9-jähriger Sohn im vergangen Jahr an einer Lungenentzündung starb, weil die Familie kein Geld für eine Behandlung im Krankenhaus hatte. Heute unterstützt die Hösbacher Hilfsorganisation Global Micro Initiative e.V. (GMI) das Ehepaar dabei, sich eine neue Zukunft aufzubauen.
Hoffnung auf ein besseres Leben und eine Zukunft ohne Armut veranlasste Lodiwika und Marthen, ihre Heimat zu verlassen und nach Denpassar auf Bali zu ziehen. Dort schien sich der Traum von einem besseren Leben zu erfüllen. Die beiden lernten sich kennen und heirateten. Marthen fand Arbeit in einer Tankstelle, Lodiwika arbeitete in einer Textilfabrik. Nachdem sie drei Jahre dort gearbeitet hatte, eröffnete sie ihre eigene kleine Schneiderei. Das gemeinsame Einkommen reichte gerade so, um die Miete zu bezahlen. Zum Leben blieb ihnen knapp 2 EUR pro Person und Tag. Dennoch schien das Glück perfekt, als ihr Kind geboren wurde. Doch seit dem Tod des Sohnes im vergangenen Jahr, fiel es den beiden schwer, mit dem Leben zurecht zu kommen.
"Als wir Lodiwika kennenlernten", erklärt Sanna, Projektleiter von GMI's indonesischer Partnerorganisation WKP Foundation, "waren zu dem persönlichen Kummer auch noch wirtschaftliche Schwierigkeiten gekommen. Nach intensiven Gesprächen schlugen wir Lodiwika dann für einen Mikrokredit vor, den GMI auch bewilligte."
Mit dem spendenfinanzierten Mikrokredit war es Lodiwika jetzt möglich, Nähmaterial, wie Stoffe und Garn, günstig im Großhandel zu kaufen. Ein Großauftrag von 50 Schuluniformen half ihr, den Mikrokredit deutlich früher als geplant zurückzuzahlen. Mit einem zweiten Mikrokredit, den sie im Mai erhielt, hilft GMI der Kleinunternehmerin, Geräte und weitere Utensilien für ihre kleine Schneiderei zu erneuern, sodass sie schneller produzieren kann.
"Wir freuen uns, dass Lodiwika und Marthen wieder neuen Lebensmut gefunden haben," so Tobias Schüßler, Vorsitzender von GMI. "Wir können den beiden zwar nicht den Sohn zurückgeben, aber mit unseren Mikrokrediten können wir ihnen dabei helfen, wenigstens wirtschaftlich wieder Fuß zu fassen."