Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Fluthilfecamp der Jugendbauhütten erhält 2. Preis des Deutschen Fundraising Verbands in Berlin
Hilfskampagne der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ausgezeichnet
2023 leisteten über 300 junge Freiwillige, angeleitet durch 35 Fachleute aus acht Gewerken an 17 verschiedenen Baustellen ihren Beitrag zum Wiederaufbau im Ahrtal in Rheinland-Pfalz. Das 14-tägige Fluthilfecamp der Jugendbauhütten - einem bundesweiten Projekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), das junge Menschen ein Freiwilliges Jahr in der Denkmalpflege ermöglicht – stand unter dem Slogan „Wir bewAHRen Kulturgut im Ahrtal!“. Am 4. Juni 2024 wurde die Kampagne mit dem renommierte Deutschen Fundraisingpreis 2024 des Deutschen Fundraising Verbandes ausgezeichnet.
Die Geschichte hinter der nun preisgekrönten Kampagne liest sich wie ein Lehrstück des bürgerschaftlichen Engagements:
Nach der furchtbaren Flutkatastrophe im Ahrtal half die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz betroffenen Denkmaleigentümern schnell und unbürokratisch mit einem Soforthilfe-Programm. Zusätzlich richtete sie ein eigenes „Mobiles Team Fluthilfe“ im Rahmen ihres Jugendbauhütten-Projektes ein. Auch einige der bestehenden 16 Jugendbauhütten kamen aus dem gesamten Bundesgebiet für eine Projektwoche ins Ahrtal, um mit ihren Fachanleitern praktische Aufräum- und Aufbauhilfe zu leisten. Der Einsatz der Freiwilligen, die zwar kein Geld, aber Muskelkraft, Handwerkskunst und Motivation mitbrachten – 2022 insbesondere in Bad Münstereifel - wurde von den Betroffenen dankbar angenommen. Es fehlte allerorten nicht nur an Handlungsanleitungen, Planungssicherheit und Handwerkern – es fehlte den vielfach traumatisierten Betroffenen, die alles verloren hatten, auch an Kraft und Aufbruchstimmung. Dass junge Menschen in ihrer Freizeit aus ganz Deutschland noch im Jahr nach der Flut kamen und anpackten, erfuhr ungeahnten Widerhall.
Die große Dankbarkeit und Freude, die den Freiwilligen zuteilwurde, entzündete bei diesen einen mutigen Plan: ein Fluthilfecamp aller Jugendbauhütten, zwei Wochen lang, mit 300 Freiwilligen! Mit dieser Idee steckten die Freiwilligen nicht nur die Deutsche Stiftung Denkmalschutz an, sondern überzeugten auch großherzige Förderer und andere Partner vor Ort. Sie standen für den notwendigen Rahmen ein, um die Muskel- und Zeitspenden der 300 aktiver oder ehemaliger „Jugendbauhüttler“ zu ermöglichen. Eine Spenderin finanzierte das ganze Camp, viele andere Spenderinnen und Spender ermöglichten die Maßnahmen an den Objekten, auch über den Zeitraum des Camps hinaus.
In 14 Tagen wurden 100 Meter Holz und 2.000 Lehmsteine verbaut, zehn Schuttcontainer gefüllt, 5.000 Ziegelsteine gesichert, zehn Tonnen Putz und Mörtel verarbeitet. 850 Liter Kaffee und 5.600 Brötchen stärkten die Freiwilligen, die trotz Hitze, Staub, Dreck und schwerer körperlicher Arbeit auf den Baustellen großartige Arbeit leisteten. Ihre Motivation erhielten die jungen Menschen jedoch ganz besonders durch die überwältigende Dankbarkeit der Bevölkerung und die vielen eindrucksvollen Begegnungen. (Mehr dazu unter https://www.youtube.com/watch?v=Jnk2a6piI34/)
Freiwillige aus dem ganzen Bundesgebiet haben durch ihren Einsatz beim Wiederaufbau der historischen Bauten im Ahrtal einen kaum hoch genug zu schätzenden solidarischen Beitrag geleistet. Sie haben außerdem bundesweit mediale Aufmerksamkeit erneut auf die teils immer noch katastrophalen Zustände in der Region gezogen. Mit dieser Kampagne für das kulturelle Erbe wurde einmal mehr die Relevanz ehrenamtlicher Einsätze deutlich.
Vom 8. bis zum 23. Juni findet das Fluthilfecamp 2024 der Jugendbauhütten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in Trägerschaft der Internationalen Gemeinschaftsdienste (ijgd) wieder statt – diesmal als prämierte Kampagne.
Deutsche Stiftung Denkmalschutz Schlegelstraße 1 53113 Bonn www.denkmalschutz.de Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: Thomas Mertz Leitung Pressestelle Tel. 0228 9091 - 402 Fax 0228 9091 - 409 mertz@denkmalschutz.de