EnBW Energie Baden-Württemberg AG
EnBW Chef Gerhard Goll: "Markteinführung für EnBW Powerline im Frühjahr 2001"
Ausarbeitung eines konkreten Angebotes als "Aufgabe"zu leisten
Ellwangen/Karlsruhe (ots)
"Im Frühjahr 2001 wollen wir mit der Markteinführung von EnBW Powerline Communication (PLC) beginnen," kündigte Gerhard Goll, Vorstandschef der EnBW Energie Baden-Württemberg AG, auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit den Powerline Partnern Siemens und tesion in Ellwangen an. Im Internet Café der EnBW Regionaltochtergesellschaft EnBW Ostwürttemberg Donau-Ries AG (ODR) sagte Goll, daß man die technischen Herausforderungen gemeistert habe. Die kommenden Monate will die EnBW dazu nutzen, ihre Erfahrungen auszubauen und ein für die Kunden interessantes Leistungsangebot auszuarbeiten. Das Angebot soll neben der Internetnutzung auch neue Dienste wie Sicherheitsüberwachung, Steuerung von Haushaltsgeräten, Zählerfernauslesung oder variable Tarifsteuerung umfassen.
Aus der Powerline-Nutzung ergeben sich für den Kunden handfeste Vorteile gegenüber der Datenübertragung per Telefonleitung: PLC ist jederzeit und überall verfügbar, zeitraubendes Einwählen ist nicht mehr notwendig, die kundeneigene TK-Infrastruktur kann anderweitig genutzt werden und die Geschwindigkeit der Datenübertragung ist im Vergleich zu ISDN bis zu 20 mal höher. Dies bringt gerade bei der Übertragung großer Datenmengen und von Bewegtbildern einen Zeitgewinn. Konkrete Zahlen zur Preisgestaltung für die PLC-Nutzung nannte die EnBW noch nicht. Die Kosten für die Anbindung eines Privathaushaltes oder eines kleineren Büros durch Powerline Komponenten soll sich jedoch um die 1000 Mark bewegen.
Der Optimismus für den Markterfolg von PLC begründet sich laut Goll im Zusammenspiel der drei Partner EnBW, Siemens und tesion. EnBW und tesion, die Telekommunikationstochter der EnBW, bringen die praktische Erfahrung aus Feldtests mit 150 Kunden an fünf Standorten in Baden-Württemberg mit. Beide Unternehmen vereinen Anwendungs Know how im Strom- und Telekommunikationsbereich. Der neue Partner Siemens - Bereich Information and Communication Networks besitzt hier umfangreiches Hersteller Know how und ist bei der PLC-Systementwicklung führend. "Die Bündelung dieser Kräfte ist somit einmalig auf dem deutschen und europäischen Markt," bekräftigte tesion Geschäftsführer Stefan Niedermaier. Nun müsse nur noch mit den für Regulierung zuständigen Stellen ein nationaler und internationaler Rahmen zur Einführung der neuen Technologie gefunden werden.
Die Zuversicht der Partner auf eine baldige Markteinführung stützt auch die Aussage des in Deutschland für die Powerline Technologie führenden Experten Professor Dostert von der Universität Karlsruhe. Demzufolge sei die Telekommunikation über Energieverteilnetze nicht schwieriger einzustufen, als die Beherrschung von Mobilfunkkanälen in Stadtgebieten.
PLC bietet die Möglichkeit der Daten- und Sprachübertragung über Energieverteilnetze. Die Daten werden über Telekommunikationsnetze zum Ortsnetztransformator geleitet. Dort werden die Daten in die Niederspannungsnetze eingekoppelt und zu den einzelnen Haushalten beziehungsweise Kunden weitergeleitet. Beim Stromzähler werden die Daten auf das Stromnetz im Haus umgesetzt und bis zu den einzelnen Steckdosen weitergeleitet. Damit wird die Stromsteckdose zur Datenschnittstelle. Die Übertragungsraten betragen derzeit mehr als ein Megabit pro Sekunde und ermöglichen somit einen schnellen Datentransfer.
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