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dpa-Faktencheck

Es gab laut Polizei bei den Demos keine Anschlagsgefahr

Berlin (ots)

Nachdem am 2. Juni 2019 ein rechtes Bündnis mit 260 Demonstranten und eine Gegenkundgebung mit 300 Personen durch Mönchengladbach zogen, wird in den sozialen Netzwerken behauptet, dass die Polizei dabei einen Anschlag verhindert hätte. Konkret heißt es in dem Posting: «Salafisten wollten Demoteilnehmer töten!» (http://dpaq.de/FEeSU)

BEWERTUNG: Die Aussagen sind falsch. Die Polizei Mönchengladbach sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass es bei den Demos zu keinem Zeitpunkt eine konkrete Anschlagsgefahr gegeben hätte. Deshalb lässt sich eine Tötungsabsicht seitens der Anhänger der salafistischen Szene nicht bestätigen.

FAKTEN: Bei der Demonstration «Mönchengladbach steht auf» und der Gegendemo «Mönchengladbach stellt sich quer» wurden insgesamt 25 Personen in Gewahrsam genommen und zwei festgenommen, die der salafistischen Szene angehören sollen. (http://dpaq.de/0br3E)

Der Satz «Salafisten wollten Demoteilnehmer töten!» steht wohl in Zusammenhang mit Aussagen des Mönchengladbacher Stadtrats Dominik Roeseler in einem Youtube-Video. (http://dpaq.de/T3Z3q) Der Mitbegründer von «Hooligans gegen Salafisten» hatte die Demo «Mönchengladbach steht auf» angemeldet.

In dem Video antwortet Roeseler auf eine Frage bezüglich eines «verhinderten Anschlags» der Salafisten auf die Demo-Teilnehmer. Er spricht von einem «Terrorkommando - 25 Salafisten, die nichts anderes vorhatten, als auf unsere Demonstration zu kommen beziehungsweise an uns ranzukommen und dann natürlich auf uns loszugehen». (http://dpaq.de/jmcUM)

Dabei nimmt der Demo-Initiator Bezug auf die insgesamt acht vor Ort sichergestellten Schlag-, Hieb- und Stichwaffen. Die Polizei bestätigte gegenüber der dpa einen Bericht von «RP Online» (http://dpaq.de/4TI3s), wonach sechs der acht Waffen bei Rechtspopulisten und Rechtsextremen gefunden wurden. Zwei der Salafisten führten je ein Messer mit sich.

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Links:

   - Bei Facebook geteilter Beitrag: http://dpaq.de/FEeSU
   - Pressemitteilung der Polizei von den Demonstrationen: 
     http://dpaq.de/0br3E
   - Äußerungen von Dominik Roeseler im Video bei Youtube: 
     http://dpaq.de/T3Z3q
   - Bericht bei «RP Online»: http://dpaq.de/4TI3s
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Kontakt zum dpa-Faktencheckteam: faktencheck@dpa.com

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